SÓLSTAFIR "Köld" (Progressive/Doom/Alternative)

(Spikefarm Records/Soulfood ) Es ist eigentlich eine ziemlich dreiste Anmaßung, über ein Album wie "Köld" eine Rezension zu verfassen, denn egal welche Worte man auch nimmt, um das Klangbild dieser Platte zu beschreiben, man wird ihr einfach nicht gerecht. SÓLSTAFIR haben sich hier tatsächlich ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt. Die hypnotischen Läufe, das bildhafte Klangspiel, einfach alles wirkt perfekt und nimmt den Hörer mit auf eine Reise durch die sphärischen Gebilde Islands. Auch wenn sich das Album nicht unbedingt thematisch mit der Vulkaninsel beschäftigt, so spürt man doch woher die Herren ihre Inspiration nehmen. Jeder einzelne Ton erschafft eine Atmosphäre, aus der man sich als Hörer garnicht mehr befreien will. Es wirkt einfach alles so vertraut und wirklich. Man kann sich den Sänger richtig vorstellen, wie er von einer hohen Klippe aus hinaus aufs Meer seine verzweifelten Vocals ruft. Die sind zwar sehr gewöhnungsbedürftig, passen aber optimal zu der traumatischen Grundstimmung des Albums. Auch in instrumentaler Sicht wurde auf "Köld" alles richtig gemacht. Die Jungs wissen einfach wie man einen ordentlichen Spannungsbogen erzeugt. Das ist bei Songs um die acht Minuten auch verdammt wichtig. Selbst das gewagt an den Anfang gesetzte Instrumental "78 Days in the Desert" macht da keine Ausnahme und weiß bis zur letzten Sekunde zu fesseln. Etwas aus dem Rahmen fällt da das mit etwas mehr als vier Minuten kürzeste Lied der Platte "Love is the Devil (and I am in Love)". Das wartet nicht nur mit einem "richtigen" Songaufbau mit Refrain auf, sondern besitzt durch seine teils rockigen Riffs sogar Hitpotenzial. Alles in allem hat die Platte schlichtweg alles, was man braucht, aber was noch viel wichtiger ist, sie fesselt den Hörer durchgängig. Man muss die Platte nicht mögen. Dafür ist sie zu individuell und eigenwillig, aber man muss auf jeden Fall anerkennen, dass die Jungs hier ein Meisterwerk abgeliefert haben. Hut ab! www.myspace.com/solstafir (soul)

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