ISOLE "Silent running" (Epic doom Metal)
(Napalm Records)

Kompromisslos und fast ungeschönt prasseln die düsteren Doom Elegien auf den Hörer nieder. Verziert mit einer brachialen Härte und garniert mit einer sakral vehementen Stimmung galoppieren sich die lavaartigen Versatzstücke der Eleganz durch ein Werk, welches bedrückt hart wie St.Vitus daherkommt, aber auch die Balance hin zu modernen Candlemass offenbart. Von Beginn an schlägt man seine Gitarren in tiefstes Moll, von Beginn an versucht man mit einer Singstruktur zu spielen und lässt den Opener gleich über 11 Minuten in Gehörgänge dringen. Dieses ist mal fräsend, mal mit Gesang behaftet fast melancholisch verwirrend. Die typisch monotonen Parts werden durch metalisch glänzende Energie dezent aufgeforstet. Was unter dem Strich bleibt ist eine Tragik und eine verhermte Liebe zur Melancholie. Das Böse wird besonders durch eindringliche, leicht enthemmte Gesangsleistungen negiert. Die Band besitzt dieses magische Element, zum passenden Zeitpunkt den Text konträr zur Musik und die Stimme als Azrael mit Kreide bewaffnet zu zelebrieren.

Dezent könnte man auch von einem Konzeptalbum sprechen, denn im Kern behandelt man die Geschichte einer Person, die an einem unwirklichen Ort erwacht und keinerlei Erinnerungen darüber besitzt, wie die Welt unterging.

Die einzelnen Songs beherbergen aber eine enorme Kraft, eine Kraft, welche sich dunkel in ausufernden Songstrategien wiederfindet. Eingebettet ist das Gesamtkonstrukt in wunderschön epischen Eleganzen wie dem Opener "from the Dark" oder dem Schlussstück "Dark Clouds", welche beide mit einer Spielzeit von über 11 Minuten glänzen.

Die Schweden sind trotz ihrer Schwermut immer Eingängig, verstehen es aber immer eine gefühlvolle Dunkelheit in ihren Songs zu integrieren. Faszinierend ist trotzdem die immer innewohnende Depression, welche man mit monotoner Leichtigkeit rüberbringt.

Ein getragenes düsteres Album welches geschickt Tradition und Moderne des Doom Genres verbindet. Danke an das Label, welches mir den Genuss zum wiederholten Male mit dummen Gesäusel in Form von Ansprachen versaute. Bzw. VIELEN DANK; so weiß ich immer welche CD ich gerade bespreche. www.myspace.com/isole (andreas)


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