ETERNAL, THE "Kartika" (Gothic Prog Metal)
(FireboxOff records/ SPV)

Der Ursprung von THE ETERNAL reicht zurück bis ins Jahr 1993. Damals wurde die australische Band Cryptal Darkness gegründet, die zunächst Grind/Death Metal spielte und sich später in Richtung Doom/Gothic Metal wandelte. Vermutlich weil man sich sehr von den eigenen Wurzeln entfernt hatte, lösten Mark Kelson und Chris Burton die Band 2002 auf, starteten Anfang 2003 The Eternal und veröffentlichten unter diesem Namen zunächst ein unbetiteltes Demo.
Kurz darauf kam schon ein Plattenvertrag mit Firebox zustande, 2004 erschien das Debüt "The Sombre Light Of Isolation" (Gründungsmitglied Chris Burton verließ die Band danach), gefolgt von "Sleep of Reason" (2005) und nun 2008 "Kartika". Dazwischen gab es zwei DVDs: "Sombre Light", 2005 und "A Fleeting Glance", 2006.

Angesichts der melancholisch bis romantischen Dunkelheit verwundert es nicht, dass die Band von Down Under vor zwei Jahren im Vorprogramm von HIM zu sehen war. Ihre leichtgängig, eher rockig verspielte Musik schleicht sich leichtgängig in das Gehör. Der Gesang ist nicht ganz so extravagant wie von Ville, dafür sorgt die Instrumentenfraktion für reichlich Trauerweiden-Exkursionen. Die Stücke sind im Gesamtbildnis eher im verträumten Goth Rock untergebracht, metallene Saiten werden eher dezent eingestreut, eher regiert hier eine verspielte Orchestralität. Die Klänge wiegen schwer, sind im Mark gefühlsbetont und ruhig inspiriert. Die australischen Düster-Recken veröffentlichen ihr perfektes Herbst-Album allerdings sechs Monate zu früh, so gibt es hier reichlich Depressiva gegen aufkeimende Frühlingsgefühle. Schön zu hören, dass man auf all zu opulente Soundstrukturen verzichtet und einen gradlinigen, wenn auch sehr düsteren Weg beschreitet. Von der Saitenfraktion gibt es an und ab auch mal reichlich Progressive Versatzstücke ohne Gefrickel, welche sich perfekt über die hochmelodischen Veganzen legen. Der Opener "Silence" beweist bereits die Qualität der Band. Phasenweise ruhig, explodiert man in einem eingängigen Refrain. Auch Songwriterisch beweist man Klasse, man lässt die Songs langsam aufbauen, um im passenden Moment eine Melodie zu zaubern, deren Galanz mit dezenter Epic verzaubert wird. Dazwischen kleine und verwegene elektronische Soundtüfteleien. Jenige sind derart fein integriert, dass man denkt, genau so muß dieser Ton hier integriert werden. Sanftmütig mit leichten Pathos versehen ergötzt sich das treibende "Without reason". Immer wieder die Songs durchzogen von eindringlichlicher Eleganz. Die Saiten agieren dabei mollig und ergänzen sich perfekt mit dem herrlich unaufdringlichen Keyboard. Das Gesamtbild erklingt sehr skandinavisch, kopiert aber weder HIM, noch Sentenced. Um das Trio zu vervollständigen dürften angesichts der progressiven Gitarren auch Evergrey Fans ihren Spass haben. THE ETERNAL verfallen aber nie in trübsinnige Finsternis, rein musikalisch bewahren sie sich immer das helle leuchten einer Kerze. Ein gelungenes Werk, welches dem Gothic Metal eher von der ruhigen Seite darstellt.

Das Album kommt mit einer 30 minutigen Bonus CD daher, welche vier unveröffentlichte Demo Versionen beherbergt, dazu kommen Remixe von "Self inflicted" und Blood". www.the-eternal.com (andreas)


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