DEEP TRIP "Deep Trip" (Akustik Rock)
(Strong Reaction Music)

Die Schweizer DEEP TRIP verpacken gekonnt Geige, Kontrabass und Gitarre zu einem rockigen Gesamtgebilde, welches zumeist getragen, mitunter aber auch recht schwungvoll daher kommt.

Gekonnt beginnen die meisten Stücke etwas ruhiger und werden im Verlauf schwungvoll und dramaturgisch aufgebaut immer flotter und kraftstrotzender, um letztlich nach einem explosiven Teil wieder auszuklingen. Auf der Scheibe bekommt jeder der drei Schweizer Musiker seine Passagen zugeschrieben, bei denen er sich instrumental verausgaben kann. Sei es Bassist Sofus Gleditsch, Geiger Khin Hong Yip, Gitarrist Claudio Moser, der dem Ganzen auch seine Stimme gibt, Cellist Solme Hong oder Drummer Yann Rouillier.

Um außerhalb ihres Heimatlandes präsenter zu sein, wird in englischer Sprache die etwas typischen Themen wie Armut, Hass, Krieg und der Tod besungen. Dies geschieht in einer Sparte, in der nicht zu viele Bands zu Hause sind.

Nach dem Intro wird der Zuhörer sehr melodiebeladen mit "Help me" empfangen. Letztlich sind auch die weiteren Stücke wie "Venom" oder gerade auch "Still beautiful" aber auch "Hate" ähnlich aufgebaut. Es existiert ein gelungenes Zusammenspiel zwischen getragenen Melodiesequenzen, die in einen rockigen Sound übergehen, oder umgekehrt.

Insbesondere zum Ende der 15 Stücke wird es mit "Fuck yourself" richtig fetzig, als wollte man zum Abschluss sagen: Wir können noch mehr.

Mein persönliches Problem ist ein wenig die fehlende Abwechslung. Das wirklich gut gemachte Album erinnert stellenweise zu sehr an Apocalyptica oder Nickelback und man startet das Album nicht zwingend ein zweites Mal. Dies hat wiederum den Vorteil, dass man sich diese Musik wesentlich bewusster zu Gemüte führt.

Eine Empfehlung für alle, die auf die beschriebene musikalische Richtung stehen, kann ich bedenkenlos aussprechen, glaube aber, dass es DEEP TRIP hier und da etwas schwer haben werden. Aber dennoch, gerade für ein Debütalbum Respekt. www.deeptrip.ch (ludger)


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