PURITAN, THE "Lithium Gates" (Doom Metal)
(Spikefarm Records/ Soulfood)

Uiuiui, das ist ja mal ein Koloss. THE PURITAN sind eine finnische Doom Metal-Band, die laut Promo-Zettel aus "Trio, using guitars, bass guitar, drums, vocals, samples, scrap-iron and other junk" bestehen. O.k., dass ex-REVEREND BIZARRE-Fronter Sir Albert Witchfinder hinterm Mikro steht, scheint das bestgehütetste Geheimnis gewesen zu sein, aber über die anderen Mitstreiter kann man sich prima ausschweigen.

Was zählt ist die Musik und da bin ich durchaus zwiegespalten. Auf der CD versammelt die Band ihre beiden EPs "The Puritan" und "The Black Law", die bisher nur als Vinyl das Dunkel der Welt erblickt haben und relativ wenig "echtes" Songmaterial präsentieren. Die ersten fünf Tracks gehören zur "The Puritan"-EP und "The Stars above us are Evil" und "The Sepulchral God holding a Speech for the Moribound" sind die beiden Tracks, die einem Song am nächsten kommen und Referenzen an REVEREND BIZARRE nicht nur aufgrund der Stimme aufkommen lassen. Der Track "Those who sow in Tears shall reap in Joy" ist der Abschluss der ersten EP und kann mit seiner netten Melodie und dem infernalischen Grollen punkten. Der Rest geht als atmosphärisch-doomig-nihilistische Soundkaskasden durch, die mich allerdings wenig unterhalten.

Die zweite Hälfte gehört zur "The Black Law"-EP und dort geht man noch experimenteller zu Werke, wobei die Songs "It is your own decision to respect life", das mit gepeitschten-Frauen-Jammer-Samples unterlegte "The Touch of Kindness knows no Kingdom" oder der Abschluss "The Blue and Purple Lesson in Love" ziemlich gelungene Doombrocken geworden sind, aber die restlichen drei Tracks dienen der Atmosphäre, wobei ich gestehen muss, dass mir die Atmosphäre nicht packt und Versuche, durch tiefes Grollen und minimalistische Soundbewegungen bedrückende Atmosphäre zu erschaffen, schon besser gelungen sind.

Wer grundsätzlich grollen, donnern, wabern und wummern um ihrer Selbst Willen als geile Musik bezeichnet, darf sich angesprochen fühlen und auch ich habe mit den namentlich genannten Tracks das eine oder andere Zuckerli auf der Scheibe. Und was einem nicht gefällt, kann man ja wegzappen, gelle?! Generell sollten aber nur Leute reinhören, die dunkle, nihilistische, aufs geringste reduzierte Musik stehen. (chris)


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