FLOWING TEARS "Thy kingdom gone" (Dark Female Metal)
(Ascendance Records)

Tja, man muß die Saarländer schon als alte Hasen im Genre bezeichnen, schließlich ist dies in 14 Jahren ihr sechstes Album. In einem eingefahrenen Genre beweisen die Jungs und ihre Sängerin Qualität. Hier regiert nicht wie sonst im modernen Goth Metal der Bombast. Hier lässt man die tiefgestimmten Gitarren eher doomig in einer atmosphärischen Szenerie glänzen. Passend dazu ist der weibliche Gesang eher rockig als elfenhaft oder gar Opernartig. Jeniges trägt natürlich der dezent betonten düsteren Stimmung bei. FLOWING TEARS läuft somit nie Gefahr, eine Band von vielen zu sein, da sie im Gegensatz zu den Shooting Stars immer eine eigene Identität bewahren. Trotzdem beweisen sie eine galante Melodieführung, trotzdem garnieren sie ihren gewollt dunklen Sound mit betörenden Hooklines und auch die heuer etwas versteckt erscheinenden Ecken und Kanten können Faszinationen hervorrufen.

FT sind aber alles andere als Hits produzierende angepasste Musiker, ihr Sound weicht dafür zu sehr vom Massengeschmack ab. Das gesetztere Alter, welche Ozzys Musik der Siebziger lieben oder modern härtere Gothics, deren Anathema ein wenig zu theatralisch erscheint, dürften diesem gradlinigen Sound einiges abgewinnen. Zudem agiert die Band heuer verspielter (ein gewollter Widerspruch) als je zuvor, lässt auch mal verwirrende (elektronische) Zwischenspiele glänzen. Dennoch, es bleibt immer der bittere Geschmack der Bedrücktheit im Ohr, denn euphorisch freudig angehaucht sind weder die Texte noch die Musik.

Jeder Song ist ein Kleinod des getragenen tiefen Metals, so agiert der Titelsong mit growligen Flüstern, was durchaus mal an SAMAEL erinnert. www.myspace.com/flowingtearsofficial (andreas)


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