ABIGAIL WILLIAMS "In The Shadow Of A Thousand Suns" (Melodic Black Metal)
(Candlelight Records)

Die meisten dürften sich eigentlich noch an das Spektakel erinnern, dass diese Band mit ihrer "Legend" EP verursacht hatte. Die Platte wurde damals aufs höchste gelobt, die Band als innovativer Hoffnungsträger gefeiert. Und dann? Dann löste sie sich einfach auf, um kurz darauf wieder zusammen zu finden und in Rekordzeit ihr erstes Album aufzunehmen. Genau dieses Debütalbum liegt nun vor mir und ich muss, so hart es sich auch anhört, sagen, die Band hätte getrennt bleiben sollen.

Was die Truppe hier abgeliefert hat, ist weit davon entfernt, sich kreativ nennen zu dürfen. Verschwunden sind alle Hardcore Elemente, die die Band damals zu etwas Besonderem gemacht hat. Die gelungenen Breakdowns sind einfach weg und anstelle des innovativen Sounds hat sich nun ein monotoner, keyboardverseuchter Black Metal Sound eingenistet. Die Band hat sich schlichtweg zurückentwickelt. Das jetzt dominierende Keyboard wirkt steril und nervt nach dem ersten Hördurchgang schon. Viel zu oft erinnert es an einen schlechten Versuch, wie DIMMU BORGIR oder CRADLE OF FILTH zu klingen. Die entsprechende Atmosphäre erreicht das Keyboardgeklimper zumindest zu keiner Zeit. Viel mehr scheint es die völlig langweiligen Gitarrenläufe überdecken zu wollen und das schafft es auch, denn die Gitarre geht fast komplett unter. Lediglich der ganz gute Gesang, der sich hier zwischen schönen Clean Passagen und derben Gekeife bewegt, weiß an einigen Stellen zu begeistern.

Im Großen und Ganzen haben ABIGAIL WILLIAMS aber ihr Potenzial verschenkt. Man merkt einfach, dass das Album in zu kurzer Zeit entstanden ist und das tut dem Silberling gar nicht gut. Es wird sicherlich schwer, sich von diesem dürftigen Werk zu erholen. Vielleicht besinnt sich die Band ja beim nächsten Mal wieder auf ihre Stärken zurück. "In the shadow of a thousand suns" ist jedenfalls kein Album, das man unbedingt haben müsste. www.myspace.com/abigailwilliams (soul)


Startseite