7SEALS "Moribund" (Fantasy Power Metal)
(Eigenproduktion)

Es ist schon sehr mutig, sein Zweitwerk in einer so schwierigen Form eines Konzeptalbums zu präsentieren. Wenn es dann auch noch eine des Öfteren benutzte Sage wie den Nibelungen geht, hängt man sich selbst eine fast unüberwindbare Messlatte.

77SEALS verstehen es jedoch, Spannungsbögen aufzubauen, und sie besitzen vor allem die gesangliche Qualität mit unterschiedlichen Stimmbandvariationen Geschichten zu erzählen. Bereits das in Altdeutsch daherkommende Intro zeugt zudem davon, dass sich hier Musiker mit einem "geschichtlichen" (die Anführungsstriche deshalb, weil es im Endeffekt doch eine Sage ist) Thema intensiv auseinandergesetzt haben. Musikalisch variiert man zwischen Power und Fantasy Metal, haucht den Songs einen grandiosen Bombast ein und versteht es doch auch mal in getragenen Facetten fast minimalistisch die Erzähler zu unterstützen. Gerade dieses durchdachte Konzept von Erzähler, Monolog und Dialog weiß zu begeistern. Hinzu gesellt sich dann auch mal eine faszinierende weibliche Gesangsstimme, welche herrlich unaufgesetzt ihren Part interpretiert. Die Saiten marschieren mit stimmigem Drumming voran, werden hart angespielt und erleben hie und da einen wahren Geschwindigkeitsrausch. Beeindruckend wie sich die Stimmen in den musikalischen Reigen einbetten. Da scheint kein Ton falsch gesetzt. So gelingt es vor allem "Unforseen allience," perfekt in die Gehörgänge zu transferieren. Denn auch das Wechselspiel zwischen Melodie und Hookline in Strophen und Refrain überzeugt. Danach gelingt es dem schwermütig, dennoch beschwingt angehauchten "The Isle of Fire and Ice", eine betörende Atmosphäre einzuhauchen. Wenn man vom Intro und Outro, sowie einem Zwischenspiel absieht, lässt man die Songs sowohl zeitlich wie musikalisch sehr ausladend agieren. So bleibt viel Zeit für Variationen, obwohl die Band nie ihre nackenbrecherische Härte einbüßt.

Fazit: Messlatte locker übersprungen. Info www.7.seals.de (andreas)


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