HEAVENWOOD "Redemption" (Death/Gothic Metal)
(Recital Records)

Lange ist es her, dass die Portugiesen von HEAVENWOOD in den Anfangstagen des Gothic Metals mit zu der Entwicklungs dieses Genres beitrugen, wie auch parallel dazu ihre Landsmänner von MOONSPELL sowie deutsche Bands wie CREMATORY oder DRKSEED. Das 1996er Album "Diva" und auch der Nachfolger "Swallow" 1998 waren und sind absolut klasse Alben, die man auch heute noch immer wieder gerne auflegen kann.

Fast 10 Jahre war es nun sehr ruhig um die Band, doch nun sind sie zurück mit ihrem neuen Werk "Redemption" und die halbe Band ist noch mit dabei. Ernesto Guerra (v), Ricardo Dias (v, g) sowie Bruno Silva (g) haben auf Leihbasis einen neuen Bassisten sowie einen Drummr dazugeholt, nur Jemanden am Keybaord gibt es offiziell nicht mehr. 10 Jahre sind im Musikbusiness schon eine lange Zeit und in dieser Zeit sind sehr viele Bands im Gothic Metal Genre unterwegs gewesen und sind es auch noch, auch wenn die Flut an Bands doch stark abgeebbt ist. CREMATORY haben es Anfang 2008 vorgemacht, dass man mit den gestandenen Bands immer noch rechnen muss. MOONSPELL sind auch ganz stark im Geschäft und nun gibt's auch HEAVENWOOD wieder.

"Redemption" wanderte als Fan der beiden bisherigen Scheiben natürlich mit sehr viel Spannung in meinen Player und gleich beim ersten Song, "13th Moon", kam das Gefühl auf, "ja, das klingt irgendwie nach HEAVENWOOD". Aber irgenwie klingt es auch anders. Einige Trademarks wie z.B. den wechselnden Growl und Clean Gesang gibt es weiterhin, das rockende Element ist auch noch vorhanden, dazu typische Melodieführungen. Aber da sind auch neue Einflüsse, die naturgemäß nach so langer Zeit in die Musik der Portugiesen Einzug gehalten haben. So wirken die neuen Songs nicht mehr so geradlinig, sondern mehrstufiger und verwobener im Songwriting. Dazu ist die gesamte Rhythmusfraktion deutlich druckvoller unterwegs und dominiert häufiger das Geschehen, als das früher der Fall war. Und mir fehlt das Keyboard, ein Garant für Atmosphäre in den HEAVENWOOD Stücken.

Das alles führt dazu, dass ich mich mit den neuen Songs auf "Redemption" nicht so gut anfreunden kann. Man die Stücke, die durch Growls und harte Gitarren nach heutigen Verhältnissen schon einen guten Death Metal Einschlag aufweisen, sehr gut hören und das Album ist auch ganz gut, aber es fehlen Hits wie "Suicidal Letters", "Heartquake", etc. Das neue Album hat keine Hits in meinen Ohren. Es besitzt seine stärksten Momente immer dann, wenn man wieder in rockigere Gefilde kommt, aber es gibt dagegen in meinen Augen noch Anpassungsschwierigkeiten mit den "neuen Einflüssen". Das Album wirkt zwar in sich rund, aber noch nicht vollendet. Richtig gut wiederum sind weiterhin die gesanglichen Parts, die die Songs nach oben aufwerten. Mangels guter Konkurrenzalben sollten Gothic Metal Fans mal www.myspace.com/heavenwood und sich ein Bild vom aktuellen Stand und (falls noch unbekannt) auch von den früheren Alben machen. (eller)


Startseite