MOTÖRHEAD "Motörizer" (Rock'n'Roll)
(Steamhammer / SPV)

Es ist ja schon beängstigend, in welchen regelmäßigen Abständen MOTÖRHEAD neue Platten auf die Menschheit loslässt. Kaum hat man den superben Vorgänger "Kiss of Death" verdaut, kommt der "Motörizer" um die Ecke gerockt.

Musikalisch ist eigentlich fast alles wie gehabt. Fast? Ja, denn die neue Scheiblette ist rockiger und es fehlen die totalen Power-Songs der letzten Scheiben, auf denen die Doublebass glühte und die Riffs dir dezent die Schnauze poliert haben. Aber das macht nix, denn auch die rock'n'rolligeren Songs sind immer zu 200% Motörhead und rocken ganz gewaltig!

"Runaround Man" ist göttlich energiegeladen und ein typischer Vertreter des MOTÖRHEADschen Rock'n'Roll-Universums. Lemmy war ja mal "The One to sing the Blues", aber mit dem stetigen Erfolg kommen immer mehr Neider und auf der neuen CD ist er derjenige, der "Teach you how to sing the Blues" (mit coolen Gitarrenparts versehen!) und "When the Eagle cries" ist der erste wirklich durchschnittliche Song seit Jahren. "Rock out" dagegen ist ein Auf-die-Fresse-Röcker mit derm coolsten Zeile der MOTÖRHEAD-Rock'n'Roll-Geschichte: "Rock out with your cock out"."One Short Life" groovt und bluest sich einen Wolf und kann mit einen guten Refrain aufwarten und danach zieht "Buried Alive" die Geschwindigkeit wieder an und es rockt an allen Ecken und Enden und auch die die Doublebass kommt zu ihrem Einsatz. Wer nicht glaubt, dass eine Frau es schafft, denn guten Lemmy crazy zu driven, der sollte sich den lupenreinen Rock'n'Roll-Song "English Rose" reinziehen! Gute Laune und Boogiefeeling sind garantiert! "Back on the Chain" ist wieder ein groovender Track, der aber weder nach oben noch nach unten ausschlägt, guter Track, nicht mehr und nicht weniger. Bei "Heroes" hat man sich viel Mühe gegeben, denn sowohl textlich (der Song geht als getragener Durchhalte-Motivator durch), als auch musikalisch (man arbeitet mit Overdubs, so dass Lemmy gleich die schönen Backingvocals zu übernehmen scheint!) hat man alles gegeben und er schleppende Song wird sicherlich ein Highlight auf den kommenden Konzerten mit SAXON und DANKO JONES! Großartig! Mit "Time is right" gibt es noch einen typischen Rocker und "The Thousand Names of God" beschließt mit einer grandiosen Slidegitarre den 40minütigen Ritt durch die Rockgeschichte.

Für meine Ohren ist die neue Scheibe weniger hart, aber rockiger als die letzten Scheiben und das steht der Band auch verdammt gut zu Gesicht, denn so abwechslungsreich waren MOTÖRHEAD selten. Auch kann an das Gefühl gewinnen, dass Lemmy sich mit diesen Songs sehr wohl fühl, denn seine Leistung liegt wirklich wieder im oberen Bereich.

Da kann man wieder einmal nur gratulieren und der Grauen Eminenz alles Gute wünschen! Für Infos checkt www.imotorhead.com! (chris)


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