KLIMT 1918 "Just in Case we'll never meet again" (Melancholic Rock)
(Prophecy)

Die Italiener überzeugen auf ihrem aktuellen Werk mit einer melancholischen Mischung, welche sich irgendwo zwischen Pulp und The Cure ein heimeliges Zuhause einrichtet.

Aufgebaut auf puristischem Dark Rock lanciert der Vierer geschickt getragene Dunkelheit mit fast heiter-emotional ertönenden Klangstukturen. Deutlich wird die Nähe zu den späten 80ern, denn musikalisch vermengt man die Ursprünge mit gradlinigen Pop Varianten, ohne jedoch die Moderne zu propagieren. Der Gesang scheint nicht immer der Qualität der Musik zu folgen, zu eintönig wirken die Vocalpassagen, eher mimt Sänger Marco Soellner den Erzähler, klingt dabei sehr hell und erinnert ein wenig an Coldplay. Teilweise erscheint mir das ein wenig zu weich, zu sehr integriert, manchmal auch zu sehr gezwungen. Vom Arrangement her hat die CD einiges zu bieten, lädt zum Träumen ein und schwenkt geschickt die Fahne des manisch-depressiven.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, die Jungs haben in letzter zu viel Interpol oder (vor allem) Editors gehört. Angesichts des momentan herrschenden Post Rocks Revival ordnet sich die Band eher im Mittelfeld der ersten Liga ein. Vielleicht hätte der Produzent das Bügeleisen etwas dezenter einsetzen sollen. Leicht konsumierbare Musik, welche keinem weh tut. Evtl. haben KLIMT 1918 die Latte mit den beiden Vorgänger-Alben für mein Gehör zu hoch gehängt, denn subjektiv gesehen sind diese Werke um Längen besser. www.myspace.com/klimt1918 (andreas)


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