VENOM "Hell" (Metal)
(Sanctuary)

VENOM sind zurück und können mit einem neuen Line-Up wieder voll durchstarten. Neben dem Urmitglied Cronos lärmen sich La Rage (Gitarre) und Antton (Schlagzeug) miteinander durch 13 neue Songs. Viele erwarten von der alten Legende auf ein zweites "Welcome to Hell" oder "Black Metal"-Album, aber ich kann nur das sagen, was ich in solchen Fällen immer sage: Wer Bock auf "Welcome to Hell" hat, legt die Scheibe auf. Wer Bock auf "Master of Puppets" hat... leg es auf! Die neue JUDAS PRIEST-Scheiblette klingt nicht nach "Painkiller"? Kann sie ja auch nicht, "Painkiller" wurde schon veröffentlicht! Lasst den Bands doch ihre Kreativität! Manchmal gefällt einem was sie tun und manchmal nicht, aber die Bands sind doch nicht unsere Leibeigenen, die spielen, was wir hören wollen.

VENOM jedenfalls kann man am ersten Ton erkennen und es rumpelt und pumpelt herrlich aus den Boxen, was auch an der oldschooligen Produktion liegt. Und Oldschool ist schon das richtige Stichwort: VENOM kacken auf den ganzen neumodischen Firlefanz und zocken ein klassisches Metalalbum raus, welches durch die Authentizität ganz klar an Reiz gewinnt. Dass VENOM mal den Black Metal-Kult mitbegründet haben, ist schon lange her und heute klingen die meisten Tracks nach einen fiesen Bastard aus Thrash und MOTÖRHEAD, gewürzt mit einer leicht punkigen Attitüde.

Der Opener "Straight to Hell" ist sehr geil gelungen, bei "The Power & The Glory" wird sogar ein netter Groove mit eingestreut und "Stab U in the Back" klingt so fuckin' classic, dass ich mir vor Freude in die Hose machen könnte. Wer schon immer mal wissen wollte, warum Amerika das kriegsgeilste Land auf der Erde ist, kann diese Wissenslücke mit dem schnellen "USA for Satan" schließen! Der Rest ist ebenfalls alles andere als schlecht und eine richtige Nullnummer finde ich auf dem Album nicht, sogar das Instrumental-Outro "Dirge / Awakening" ist klasse. Cronos' Gesang war und wird immer Geschmackssache bleiben, aber die Art, wie er auf dem aktuellen Longplayer die unterhaltsamen Texte rausröchelt, ist schon geil, Gitarrist La Rage scheut sich auch nicht, das eine oder andere scheppernde Gitarrensolo zum Besten zu geben und Drummer Antton sitzt zwar timingsicherer im Sattel als anno dunnemal Abaddon, aber man den Geist der alten Zeit spüren.

Somit haben wir meiner Meinung nach hier ein gelungenes Album einer Metallegende, auch wenn man keine neuen Maßstäbe damit zu setzen vermag, aber es macht Spaß zu hören und darauf kommt es an. Check die Webseite www.venomlegions.com! Welcome back from Hell! (chris)


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