SANGUIS "Ascension" (Black Metal)
(Bloodred Horizon Records)

Langsam aber sicher bin ich der Überzeugung, dass Österreich prädestiniert ist für Black Metal, scheinbar ist Österreich ein besonders nahrhaftes Gebiet für kranke Individuen aller Art. Die einstigen Black Metal Hochburgen im Norden Europas können sich wirklich verdammt warm anziehen, denn das kleine Alpenvölkchen hat sich bereit gemacht, den Thron auf Europa Ebene zu erstürmen. So zählen hier auch SANGUIS mit dazu, welche mit "Ascension" ein Stück Österreichischen Black Metal geschrieben/gesungen/ gespielt haben, der ab diesem Zeitpunkt wohl in einem Satz mit Größen wie Abigor und Co. genannt werden sollten!

Ich war, zugegeben, nie ein SANGUIS Fan, doch wie so oft im Leben bekam ich eine reingewürgt, ob es mir schmeckt oder nicht und hej ja verdammt, es schmeckt - zumindest sinnbildlich übersetzt! Die Stimmung auf deren 3. Album - die MCD nicht dazugerechnet - ist grandios, man kann hier wahrlich von einem eigenem Sound sprechen.

SANGUIS, das sind "Azazel" Gitarre (Asmodeus), "Umbra" Gesang (ex-Verdammnis), "Necrodeath" Gitarre (Alastor), "Surtur" Bass und "Svart" Drums (Hellsaw, Key of Mythras, Varulf) existiert seit 1999 und hatte wie fast jede Band auch Wechsel im Line-up zu beklagen, doch daraus resultiert der jetzige Soundtrack zur Eröffnung der Apokalypse! Musikalisch bieten SANGUIS eine Vielzahl an Melodienreichtum und kräftiger rauer Atmosphäre, wenn man sich auf die treibenden Parts einlässt, bekommt man gerade von der Lead Gitarre und dem Schlagwerk eine richtige "Knackwatschn", wie die Österreicher zu sagen pflegen, eine kranke Komposition nach der anderen. Und mit Highlights geizen die Jungs auf keinem einzigen der Tracks, hier ist wahrlich einiges zu entdecken und dafür sollte sich der geneigte Hörer dementsprechend Zeit lassen, um auch die einzelnen Schmankerln herauszufiltern, denn alles vermag das Ohr, sofern es nicht ein absolutes Gehör sein sollte, nicht wahrnehmen.

Auf zwei Tracks möchte ich näher eingehen, zum einen ein Coverstück der Abbath Truppe Immortal "Unsilent Storms in the North Abyss", welches im Original auf dem Album "Pure Holocaust" zur Geltung kommt, und zum anderen "I Saw the fall of Idols". Aber nun mal zum Cover, es entzieht sich zwar meinem Verständnis, weshalb die norwegischen Bands gerne gecovert werden, aber auch hier ist es eben so und obgleich man zwar Immortal raus hört, besitzt der Coversong seine eigene Note, was natürlich auch am Gesang liegt, doch "Umbra" klingt hierfür viel aggressiver als Abbaths Gesang selbst und von daher hat er seine Daseinsberechtigung, hehe ;-)

Doch nun zum eigentlichen Höhepunkt der CD "Ascension": "I Saw The Fall of Idols". Mann, der Song hat es in sich und rotiert Tag für Tag in meiner Anlage, der Hörgenuss fusioniert mit dem Erhöhen der Lautstärke! Eingängige Melodien und keine monotone Angelegenheit machen sich bei diesem Song stark bemerkbar, im Mid-Tempo angesiedelt wechselt er seinen Rhythmus stetig, klingt auch hier und da experimentell und aggressiv, der Tempowechsel und die Gitarrenarrangements machen diesen Song für mich zum Nonplusultra auf dieser Scheibe und von daher kann ich dieses Album mit reinen Gewissen auch unbedingt weiter empfehlen!

Ach, natürlich möchte ich auch noch ein paar Worte zum Layout und dem Cover Artwort loswerden. Stimmig ist in dieser Rezension durchaus eines der Worte, das ich gerne verwende, so ist es auch beim Cover Artwork, welches von der Farbwahl durchaus gelungen ist, auch ohne dass ich richtig verstehe, was es darstellt, weiß es zu gefallen! Nachdem ich die Empfehlung bereits ausgesprochen habe, bleibt mir den Nietzsche Anhängern nur noch eins zu wünschen, nein eigentlich wünsche ich es mir selbst - ein weiteres Album von SANGUIS, welches an "Ascension" anschließt! www.sanguis.at (sad1914)


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