JACK SLATER "Blut/Macht/Frei" (Death Metal/Grind)
(War Anthem Records)

JACK SLATE sind spätestens seit Metzgore so was wie Kult in der Szene geworden. Schließlich gibt es nur wenige Death Metal Bands, die der deutschen Sprache mächtig sind und sie dann auch noch aktiv in ihren Songs einsetzen. Um so trauriger finde ich es, dass sich gerade diese Kulttruppe (bewusst oder unbewusst) an einer anderen Kultband der deutschsprachigen Death Metal Szene orientiert hat. Wenn man sich nämlich mal genau denn Albumtitel "Blut/Macht/Frei" anschaut, erinnert er sehr stark an die "Piepskolonie" von Eisregen und auch das CD-Cover, mit dem geschundenen Herren mit der Gasmaske erinnert an Eisregen`s "Farbfinsternis". Aber keine Angst! Musikalisch hat sich "Bonns ekligste Band" nicht entscheidend geändert. Die Jungs spielen immer noch verdammt anspruchsvollen, perfekt abgezirkelten und kompromisslosen Death Metal der Ganz besonderen Art. So werden zum Beispiel allein in "Du Selbst", dem mit nicht mal zwei Minuten Spielzeit kürzesten Song der Platte, mehr Riffs verbraten, als manche Bands für ein ganzes Album nutzen würden. Die Jungs scheinen einfach einen nicht enden wollenden Vorrat an Ideen zu haben, den sie auch ohne zu zögern nutzen. Besonders interessant gestaltet sich der Einsatz eines Saxophons im Bereich des vierteiligen Narben Epos. Dadurch wirken die Songs noch verstörter, werden aber vor allem etwas aufgelockert. Insbesondere Titel wie das acht Minuten lange "Narbe, Part III" kann solche Elemente gut gebrauchen, da der Track durch unüberschaubares Songwriting ziemlich anstrengend werden kann.

Wer sich aber erst mal an die chaotischen Songstrukturen gewöhnt hat, wird mit "Blut/Macht/Frei" genauso viel, wenn nicht sogar noch mehr Spass haben, als mit den Vorgängern. www.jack-slater.de (soul)


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