MOURNERS LAMENT "Unbroken solemnity (EP)" (Death/Doom Metal)
(Descent Productions)

Vom Ende der Welt, so das Infoblatt zu dieser Veröffentlichung, melden sich MOURNERS LAMENT zu Wort. Dass diese Death/Doom Kapelle aus Chile garnicht so weltfremd ist, beweist ihre Musik sehr schnell. Die Jungs orientieren sich nämlich an Bands wie My Dying Bride oder Cathedral und das mit Erfolg. So bewegen sich die drei Songs durchweg in sehr schleppenden Gewässern, die aber Dank schöner Gitarrenmelodien zu gefallen wissen. Im Gesang variiert man ein wenig zwischen tiefen Growls und clean gehaltenen Sprachpassagen, wobei die Growls steht's die Oberhand behalten. Das Kernstück und gleichzeitig auch Namensgeber der Platte zeigt eigentlich das ganze Potenzial, das in dieser Truppe steckt. Hier wird die ganze Palette an Stimmvariationen und traumhaften Melodien ausgepackt, um den Hörer einfach mitzureißen. Das Lied eignet sich perfekt für Tagträumerei und hält trotzdem konstant eine enorm düstere Stimmung aufrecht. Doch bei "Sadness Caress" wendet sich das Blatt, so schön wie ich "Unbroken solemnity" finde, so furchtbar finde ich diesen Song. Nicht, weil er musikalisch schlecht ist, sondern weil er genauso gut nur die Hälfte der Zeit hätte dauern können. Die langsamen Riffs zum Ende hin werden bis auf's Äußerste ausgereizt und wollen einfach nicht aufhören. Manchmal wäre weniger eben doch mehr und Songs mit Überlänge, die dieser mit über 17 Minuten deutlich erreicht sind nun mal ein heikles Thema. Entweder man schafft es den Hörer durch spannende Wendungen zu fesseln oder man schafft es nicht und hier ist eindeutig zweiteres der Fall.

Da diese EP aber die ersten Gehversuche von MOURNERS LAMENT beinhaltet, kann man das Gesamtbild wohl trotz kleiner Mängel als gelungen bewerten. Ich bin gespannt, ob wir demnächst mehr aus Chile zu hören bekommen. www.myspace.com/mournerslament (soul)


Startseite