HELANGAR "[kwIn'tes sens] a spiritual amputation" (Epic Metal)
(Eigenproduktion)

Dass die Herren von HELANGAR gerne lesen, dürfte jedem spätestens seit der Vertonung des Bestsellers "Schlafes Bruder" klar sein. Auf dem neuen Album "[kwIn'tes sens] a spiritual amputation" hat man sich diesmal von Arthur Schopenhauer inspirieren lassen. So basiert zum Beispiel das Intro auf dem Textgut dieses großen deutschen Philosophen. Der erste richtige Song des Albums zeigt gleich, wie eigenwillig die Jungs in Sachen Songwriting sind. Anfangs fängt der Track nämlich mit fetten Riffs und verdammt krankem Gesang an, dann wechselt er in ruhigere Gewässer, um danach gleich wieder mühelos anzuziehen. Diese Tempowechsel gelingen ziemlich gut und sorgen dafür, dass man die Lust am hören nicht so schnell verliert. Die Truppe kann aber auch ganz anders. So kommt ein Song wie "L'amour du mensonge" ganz getragen daher, um dann in einer Art Power Ballade zu enden. Man kann also ohne Zweifel behaupten, dass auf dieser CD Abwechslungsreichtum groß geschrieben wurde. Aber genau hier fangen auch die Probleme.

Die Band bemüht sich nämlich, dem Hörer ein weites Spektrum an verschiedenen Gesangseinlagen zu bieten. Prinzipiell wäre das ja nichts Schlechtes, aber leider will das Ganze an manchen Stellen einfach nicht gelingen. Das gleiche gilt für einige Übergänge, die sicherlich musikalisch durchdacht sind, aber beim Hören etwas chaotisch wirken. Auch beim Outro hat man es mit der künstlerischen Freiheit ganz schön übertrieben. Das Ganze ist für mich nur noch als Krach zu bewerten. Doch trotz oder gerade weil dieses Album einige Ecken und Kanten hat, verfolgt es einen ziemlich lange. Man braucht also definitiv etwas Zeit bis, man sich in "[kwIn'tes sens] a spiritual amputation" reingehört hat! Aber wenn man erstmal Zugang zu dem Material gefunden hat, läst es einen nicht mehr so schnell los. Es lohnt sich also mal, HELANGAR seine Aufmerksamkeit zu schenken und sich die CD in Ruhe anzuhören. www.helangar.de (soul)


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