TRANSMISSION0 "Memory of a dream" (Dark Metal)
(Gokart Records)

Der holländische Fünfer veröffentlicht mit "Memory of a dream" sein zweites Werk. Das Ganze ist schwer einzuordnen, arbeitet man doch mit reichlich Prog Elementen, besitzt aber trotzdem eine galante Düsternis. Hinzukommen zwei Gesangsarten, einmal das wütend Growlige, dann das melancholisch fast weiche Helle. Die Niederländer verfrickeln ihren Sound nicht und trotz Breaks und suppressiven Tempiwechseln zelebrieren sie ihren angedunkelten Metal immer geradeheraus. Das Riffing ist trocken, der Bass schleppend, die Drums verführerisch, der gesamte Output in Verbindung mit dem (vor allem) wütend unterdrückten Gesang begeistert. Dezent eingestreut kleine doomige Sequenzen. Konträr dazu die aufkommenden Hardcore Versatzstücke. Das neurotisch düstere Treiben in "Paracas" zum Beispiel mit dem langgezogen Riffing erklingt bedrohlich, während andere Passagen gefühlvoll interpretiert werden. Überraschende Intros und verstörende Ausbrüche gehen Hand in Hand. Wahnsinn der exzessive wilde Ausbruch in "Damn Machine" samt wie selbstverständliches Gleiten in Harmonie.

Eine bedrückende Stimmungslage liegt den Songs zu Grunde, kein Wunder, dass hier unterschwellige Aggressionen brodeln, welche sehr subtil gesangstechnisch an die Oberfläche dringen. Gerade in den langsamen Parts offenbart sich eine verstörende Finsternis, welche in hoffnungslose Agonie endet, wie sie im fast zehnminütigen "Fragments" dargeboten wird. Der Band gelingt es vorzüglich, zwischen rhythmisch gehaltenen Songs und diesen ausladenden, elegisch dargebotenen Tracks zu variieren. Letztere gefallen mir besser, weil es TRANSMISSION0 verstehen, auch über längere (oder gerade dadurch) Spielzeit eine betörende, im Mark beängstigende Atmosphäre zu erzeugen.

Ein gelungenes Werk, welches faszinierend klare Strukturen aufweist und doch verschnörkelt eine Melange aus Doom, Prog und Dark offenbart. Info: www.transmission0.com (andreas)


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