OBSKURIA "Discovery of Obskuria" (Progressive Krautrock)
(World in Sound)

Na, da isses doch! Das Album, welches es in dieser Form vor 40 Jahren hätte geben können oder heute oder in 40 Jahren. Schlichtweg zeitlos. Die Musiker von OSKURIA trafen sich zum ersten Mal (!) auf dem "Trip in Time"-Festival in Mannheim, auf dem sie mit ihren Bands aufgetreten sind und es wurde eine gemeinsame Jamsession anberaumt. Kurz darauf nahmen die Musiker, die von drei Kontinenten stammen, spontan innerhalb von vier Tagen dieses Album auf und diese Spontaneität merkt man vor allem an den improvisierten Longtracks und Parts des Albums.

Ich teile das Album gerne in zwei Teile: Die Coverversionen und die Eigenkompositionen. Kommen wir zuerst zu den Coverversionen: ihr findet hier die beste METALLICA-Coverversion ("For whom the Bell tolls"), die es bisher gegeben hat. Schleppend, düster, mit einem Orgelsound versehen, den die Götter sich erdacht haben müssen, authentisch und ausgeflippt zugleich. So müssen Coverversionen klingen: dem Original huldigen, aber ebenfalls komplett neue Facetten beifügen. Der saugeile Instrumentalpart im Mittelteil ist die Krönung des Ganzen und kombiniert die DOORS mit METALLICA. Man kann sehr gut hören, dass der amerikanische Gitarrist Tom Brem seit 1965 in Rockbands und vor allem einer DOORS-Coverband aktiv ist. Aber auch die anderen Coverversionen "I am my own God" von der kanadischen Punkband DAYGLOW ABORTIONS, "Die die my Darling" von THE MISFITS oder "Come together" von THE BEATLES können sich mehr als hören lassen und versprühen psychedelisches Flair vom Allerfeinsten.

Aber auch die Eigenkompositionen sind mehr gelungen. Das achtminütige "I see" zum Beispiel treibt voran wie ein Floß im Wasser und auch hier werden die DOORS zitiert, was mein Herz mehr als entzückt. Daneben kann mich das bluesige, an die ALLMAN BROTHERS erinnernde "Turn your Face" ebenfalls absolut begeistern und die anderen Stücke sind zum Teil etwas für die psychdelischen Genießer, wie z.B. "Essence of it's own" oder leicht jazzige Passagen wie bei dem Track "Discovery of Obscuria". Man sollte schon die Muße mitbringen, sich den Tracks mit einem Kopfhörer und einer entspannten Körperhaltung zu nähern, dann reist man mit den Jungs bis Obskuria und zurück.

Den krönenden Abschluß gibt es in Form eines Beitrages von dem deutschen "Soundtrack-Visionären" Peter Thomas, der schon "Raumpatrouille Orion" oder (für Genießer) einige Edgar Wallace-Streifen vertonte. Ein ausgeflipptes Ende für eine der spannendsten Scheiben in diesem Universum. Danke, OBSKURIA! www.myspace.com/obskurians (chris)


Startseite