LEGENDA AUREA "sedna" (Symphonic Operetic Metal)
(Twilight zone)

Hier handelt es sich nicht um das neue Nightwish Album. Wer aber mit der neuen Nightwish Sängerin nicht zufrieden ist, dennoch den brachial-symphonischen Sound der Band liebt, sollte hier mal ein Ohr riskieren. Die Schweizer klingen auf ihrem Debüt handwerklich überraschend perfekt. Auch das Songwriting mit wechselnden Passagen lässt keine Wünsche offen. Zwar erklingt das Gesamtbild nicht neu, aber wie die Eidgenossen es verstehen, ihren durchdringenden und dynamischen Soundstrukturen Leben einzuhauchen, ist schon bestechend. Sängerin Claudia Hofer begeistert zudem mit ihrer opernhaften Sopranstimme. Teilweise würde ich sagen, dass sie in gewissen Tonlagen (auch wenn der Gesang einige Oktaven mehr vertragen könnte) ihre Stimme besser halten kann als Tarja, was sich aber live noch erst beweisen muss.

Die Musik ist natürlich eher unterschwellig bombastisch, das Keyboard agiert bestimmend, lässt die harschen Saiten aber ihr Lebenselexier, die Drums agieren rhythmisch, der Bass ist verspielt direkt. Während die vier Jungs aggressiv-melodisch den Weg beschreiten, gleitet die junge Schöne galant auf diesem Pfad, setzt geschickte Eckpunkte, ohne zu bestimmend zu agieren. Neben harten Passagen lässt man geschickt romantisch anmutende Zwischenspiele zu und ganz dezent lukt progressives Gefrickel hervor. Die epischen Soundkreationen sind für ein Debüt überaus gelungen. Gelungen auch, dass man auf all zu große Überlagerungen bei den Songs verzichtet und des Öfteren den gradlinigen Weg wählt. Ein wenig üben sollte man noch an den balladesken Songs, denn das romantisch verspielte "Years of Coldness" erklingt mir ein wenig zu kitschig, hier bestimmt übrigens der männliche Pendant die stimmliche Szenerie. Info: www.legenda-aurea.comwww.myspace.com/officiallegendaaurea (andreas)


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