ISOLE "Bliss of Solitude" (Doom Metal)
(Napalm Records)

Die Geschichte der Band reicht zurück bis ins Jahr 1990 als man unter dem Namen Forlorn einige Demos veröffentlichte, nach Line Up Problemen gab es nach '94 eine längere Pause, bis das kleine Label "i Hate records" der Band neues Leben einhauchte. Der Neustart wurde mit neuem Namen besiegelt und 2005 und 2006 erschienen die ersten zwei Werke der neubesetzten Combo und sorgten für reichlich Gesprächsstoff in Doom Metal Kreisen. Mit diesem Drittwerk und einem größerem Label dürfte die Fangemeinde rasch anwachsen.

ISOLE begeistern mit tieftraurigem, lavaartigen Doom, der sich schleppend aus den Boxen kämpft. Hier darf man durchaus Vergleiche mit Candlemass oder Solitude Aeternus stellen. Besonders wird die Musik dann durch die choralen Gesangsakrobatiken von Sänger Daniel. Er verleiht der suizidträchtigen musikalischen Seite einen epischen Charakter, ohne die Szenerie der Bitterkeit zu zerstören. Ganz im Gegenteil, sein melancholisch gefühlvoller Gesangsstil mit langgezogenen Vokalen verstärkt die bedrohliche Stimmung. Die elegischen Moll Epen ziehen den Hörer in ein dunkles Loch, bevor er von breiten Riffs und pumpenden Drums aus selbigen herausgespuckt wird. Begeisternd, dass es trotz der immer vorhandenen Schwermut gelingt, die Energie und Dynamik nicht außer Acht zu lassen.

Die Tristesse der sieben Stücke (Spielzeiten von 7-12 Minuten) ist jederzeit greifbar, die Melancholie wird schleichend zur bedrohlichen Phobie. Auflockerungen in Form von akustischen Zwischenspielen oder unterschwellig aggressiven Ausbrüchen setzen galante Glanzpunkte, sorgen für Spannungsbögen, lassen den Hörer dann aber doch mit einer depressiven Eleganz der Trauer frönen. www.myspace.com/isole (andreas)


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