ALESTORM "Captain Morgan's Revenge" (Piraten Metal)
(Napalm Records)

Hat Rock'n'Rolf das Schiff gewechselt? Das ist die erste Frage, die ich mir stelle, als ich die CD der Schotten ALESTORM in den Händen halte. Das Piraten-Käpt'n-Zombi Bild auf der Frontseite von "Captain Morgan's Revenge" würde auch perfekt auf eine Running Wild Scheibe passen. Zudem wird im Info von "Scottish Piraten Metal" gesprochen, das macht einen dann schon sehr neugierig.

Was dann aus den Boxen schallt, ist dann auch in weiten Teilen gar nicht so weit von RW weg. Fett produzierte Trinkgelage-Songs mit Piratenflair, die von Beutezügen, Schätzen und Frauen erzählen. "Fuch der Karibik" im Metalgewand. Die "Sauf"-Chöre und die folkigen Elemente (irisch bzw. wohl dann doch eher schottischer Art) wecken zudem Vergleiche mit Turisas und auch Korpiklaani. Der raue, wenn auch in meinen Ohren verbesserungsfähige Gesang, ist passend zur Musik gewählt und man nimmt dem Sänger den rachsüchtigen Käpt'n voll ab. Was die Melodien betrifft, gehen ALESTORM eher auf Nummer sicher. Geradlinige Nummern, die wie der Titeltrack oder auch "Nancy The Tavern Wench" leicht ins Blut gehen und zum Mitgröhlen einladen, sind an der Tagesordnung und passen sich einer steigender Promille-Zahl beim Hörer schnell an.

Nach zwei, drei Durchläufen haben sich die Nummern auch im nüchternen Zustand irgendwo eingeprägt, doch so richtig spannend sind die meisten Songs auf Dauer gesehen dann doch nicht. Vieles ist gelungen und es macht auch Spaß, das Album (oder die meisten Teile davon) zu hören, aber alles nur auf kurze Dauer gesehen. Intensives Reinhören lohnt sich aber auf jeden Fall für alle Anhänger von Freibeuter-Metal. www.myspace.com/alestorm (eller)


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