MELY "...leave and enter empty rooms..." (Dark Wave Metal)
(Black Bards Entertainment)

Die Österreicher sind auf ihrem dritten Album schwerlichst in eine Schublade zu stecken. Aufgebaut auf einem schwermütigen Soundgerüst spielen sie mit Genres wie Dark, Gothic bis Prog Metal. Vollziehen mit ihren hingebungsvollen Soundtracks gar dark-wavige Eleganzen. Sänger Andreas lässt seine Stimmbänder trotz rauen Unterton meist leidend in die Szenerie aus druckvollen, dennoch reichlich doomigen Saiten gleiten. Die Keys sind meist unterstützend eingesetzt, die Drums werden selten hart-rhythmisch geschlagen. Man widmet sich meistens der düsteren Ruhe, vollzieht Soundtrack-ähnliche Zwischenspiele und lässt die Stücke teilweise bedrohlich glänzen. Besonders faszinierend dabei sind die überraschenden explosiven (besser implosiven) Ausbrüche, wie man sie im zunächst getragenen "Fail while i try" zu hören bekommt. Etwas sakral anmutendes beherbergt das balladesk-verträumte "What am i doing here". Vom Arrangement her bekommt man leicht den Eindruck, dass die Band mehr als eine Pink Floyd Scheibe gehört haben muß. Während der Mittelteil dann eher dem Prog-Rock huldigt.

Neben knallig auf den Punkt gebrachten Songs wie "still ask why" arbeitet man ansonsten mit reichlich ausladenden Soundstrukturen. Wie die Songs über 7 Minuten sich spannungsgeladen entwickeln, erinnert ganz dezent an Fields. Dabei labt sich die Band mehr als einmal in der Depression, auch wenn die Melodie trotz aller Dunkelheit einen lieblichen Touch besitzt. Etwas experimenteller und zu Beginn auch sehr zäh schleicht sich "Rememberance" in die Gehörgänge. Teilweise würde ich mit Vergleichen hier bis weit zurück zu CAN tendieren. Auch wenn Mely wesentlich bedrückender agieren. Einziger Makel ist, dass sich zum Ende hin Wiederholungen einschleichen. Gut, dass sich hernach noch drei Bonus-Tracks von ihren zwei in Eigenregie produzierten Alben befinden. www.myspace.com/melymyspace (andreas)


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