SUN OF WEAKNESS, THE "trompe l'oeil" (Dark Rock)
(My kingdom Music)

Der italienische Fünfer existiert seit 4 Jahren und veröffentlicht nach drei Demos sein Debüt. Das emotionale Musikgerüst fußt auf einem eingängig dunklen Sound. Verspielte Keys unterlegen harte Saiten. Die Vocals erscheinen ein wenig leidend, was den sphärischen Pathos der Stücke noch unterstreicht. Zwischendrin gibt es dezente Pop Versatzstücke und Ansätze doomigen Metals. Trotz teils harschen Riffings fährt die Band eher in ruhig-melancholischem Fahrwasser, wofür auch das balladeske, leicht tagträumerische "Just one word" steht, welches nach dem druckvollen Opener galante Ruhe ausstrahlt. "In Alarm" geht gleich zu Beginn ein wenig schräger zu Werke, obwohl die hymnische Melodie gleich ins Ohr dringt. Die Art wie die Saiten die Szenerie lenken, erinnert ein wenig an The Jesus and Mary Chain. Die emotionale Schiene des Quintetts hat dann etwas Anathema, während in abgedrehten Passagen Opeth zum Vorschein kommen. Depressive Ästhetik trifft auf kühle Galanz und zudem versteht es TSOW immer, sphärische, fast soundtrackartige Spannungsbögen zu spannen. Interessant, dass man in "drop" auch ein wenig musikalisches Chaos verbreiten kann, konträr dazu lässt Shouter Alessandro einen verführerischen Trauerflor in seine Stimmbänder fließen. Phasenweise, wenn die Saiten gestreichelt werden, hat es ein wenig von CUREskem Charme, der an die "Faith"-Zeit erinnert. Allerdings sind die Arrangements hier wesentlich moderner, auch wenn sich ab und an Bono ins Songwriting einschaltet.
Ein verspieltes, latent düsteres Werk. Info: www.thesunofweakness.com (andreas)


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