BUILT 4 SPEED "minor Part 2" (Rockabilly)
(cargorecords)

Mit diesem Review gibt es bei Amboss einen weißen Stadtfleck (Bad Oyenhausen) weniger und eine Musikrichtung mehr. Elvis ist tot, James Dean fährt mittlerweile in einer Parallelwelt schnell und doch ist der Rockabilly nicht so alt, wie man es angesichts der Wurzeln, welche in den wilden 50ern liegen, annehmen könnnte, denn erst zu Beginn der 80er formierte sich dieses Genre, deren Bruder Psychobilly reichlich erfolgreich mit Bands wie "Stray Cats" unterwegs war. BUILT 4 SPEED bieten uns über's gesamte Album reichlich Spaß und die eingängige UpTempo Nummer zu Beginn ("Back again") deutet gleich an, dass hier druckvoll und schnörkellos der Rock'n Roll in die Neuzeit transportiert wird. Die in reichlich Moll gepackten Gitarren liefern die Landschaften einer Prärie, der Kontrabass balanciert sich harmonisch in die Szenerie und Sänger Johnny setzt mit seinem markanten, dunklen Gesang immer wieder kleine Anekdoten.

Ein wahrer Geniestreich gelingt dem Vierer mit dem Depeche Mode Cover "Personal Jesus". Ich glaube M.L. Gore wird mit einem Lächeln im Gesicht begeistert mitwippen. "Six feet under" verarbeitet Country Punk mit reichlich Atmosphäre und Johnny kann seiner Stimme auch einen whiskeyschwangeren Unterton verabreichen. "Play for Pay" wird reichlich schräg instrumentiert, während bei "Judgement Day" wieder die punkige Melodie durchkommt. Dass man es versteht, die Melancholie in balladesk, romantische Musik zu integrieren, dafür steht das getragene "in pain we trust". Eingebaut in einem galanten Harmoniebogen mit rauem Gesang, darf die Gitarre auch mal verträumt ins Solo einsteigen. Insgesamt ein ungezügeltes, reichlich frisches Album, welches spaßverbreitend und druckvoll daherkommt. Man kann nur erahnen, was hier Live abgeht. Info: www.built4speed.de (andreas)


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