STONEMAN "how to spell Heroin" (Industrial Goth Rock)
(Twilight Zone Records)

Es gibt ja diese Zeitgenossen, die meinen, dass Styling, Image und einfache Musik für den Massengeschmack (auch wenn hier eher der Massengeschmack der schwarzgekleideten, mitten in der Pubertät steckenden Rebellen gegen die Schule und das Elternhaus gemeint sind) die einzigen Zutaten für Erfolg sein müssen. Leider haben sie Recht.

Die Schweizer Kajal und Gel-Garde befindet sich in der Schnittmenge von 69 Eyes, Manson oder Negative. Das Werk ist natürlich reichlich fett produziert, so erschafft man einen brachialen Wall of Sound, der über so manche instrumentale Verfehlung hinwegsieht. Die einfach gestrickten Melodien kommen trotz aller Härte und Ecken und Kanten sehr galant aus den Boxen. Passend zum hymnischen Chorus wechseln die Stimmen auch von Growl und Geschrei zum typischen Tieftöner mit reichlich Gefühl in den Stimmbändern. Bei "wer ficken will" weiß ich nun wirklich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Ärzte treffen hier auf Oomph! Unglaublich was die Band hier vorlegt, eigentlich will man den Song in die Tonne kloppen, ist verzückt entrückt, wenn plötzlich naiver weiblicher Gesang in die Szenerie dringt, und dann besitzt dieser Song einen wahnwitzigen Ohrwurm-Charakter, dessen ich mich nicht entziehen kann, auch wenn ich es gerne möchte. Diese Ohrwürmer ziehen sich durch's gesamte Album und somit hat die Band reichlich Hits im Gepäck, welche in abgefuckten Düsterschuppen perfekt funktionieren sollten, evtl. nicht nur da. www.stonemanmusic.de (andreas)


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