(Attack Attack)
Mittlerweile hat die Band um Justin Sullivan 27 Jahre auf dem Buckel und mit "High" erscheint ihr 10tes Studiowerk. Dass auch Rebellen älter werden, beweisen die politischen und gesellschaftskritischen Texte, diese sind nämlich im Vergleich zu früher wesentlich persönlicher ausgefallen und damit auch nicht immer leicht interpretierbar. Bezüglich der Frische hat die Band aber nichts eingebüßt. Gleich der knallige Opener überzeugt mit harten Saiten, verführerisch schrägen Tönen und dem so NMA typischen Hauch von Melancholie. Auch die diesmal etwas zurückgeschraubte folkige Komponente erscheint in "into the Wind", ansonsten ist es eher ein gradliniges und direktes Werk geworden, welches im Vergleich zum Vorgänger nicht ganz so sperrig in die Gehörgänge dringt. Die starke Bass-lastigkeit früherer VÖ's ist nicht mehr so prägnant, dadurch wird dem Rock mehr Platz eingeräumt. Leicht psychedelische Töne schlägt man bei "one of the chosen" an, in dem es um die Anziehungskraft religiöser Sekten geht. "all consuming fire" ist ein überraschend schleichendes Stück, welches ein wenig an Nik Cave erinnert. "Sky in your eyes" ist eine gefühlvolle Ballade, in dem Justin während des Chorus reichlich verträumt klingt. NMA vollziehen ihren Garagen-Rock fast immer mit einer durchdringenden Melodielinie, erhöhen den Spannungsbogen durch Laut-Leise Variationen und lassen ganz dezent auch experimentelle Soundstrukturen einfliessen. Trotz aller chronologischen Änderungen bleiben sich die Jungs aus Bradford auch im dritten Jahrzehnt treu. www.newmodelarmy.org (andreas)