| DUNKELSCHöN "Irfind" (MA-Musik) (Curzweyhl) Das Quartett brennt zum vierten Mal ihre akustische MA-Musik auf eine CD. Zwar klingt das Ganze sehr ausgereift, musikalisch perfekt dargeboten, aber irgendwie will der Silberling nicht richtig funktionieren. Irgendwie gelingt es nicht, die Atmosphäre in den CD Player zu transportieren. Die wunderschönen mittelalterlichen Balladen voller folkloristischen Glanz werden sehr minimalistisch dargeboten. Die Vier verzichten bewusst auf Effekthascherei, das ist zwar ein solides Vorgehen, aber wie gesagt, den Zugang finden erstmal nur hartgesottene MA-Markt Besucher. Die weichen, harmoniebetonten Tonagen bewegen sich auf naturellen Pfaden in die Gehörgänge. Der liebliche Klang einer Flöte, das leichte Zupfen an Saiten lassen Elfen zwar Barfuss über Tau tanzen und am abendlichen Lagerfeuer freudig in den Liebsten sinken. Aber irgendwie fehlt der mittelalterliche Pesthauch, irgendwie fehlt das Drama. Würde ich im sauerländischen Morgengrauen mit Walkman bewaffnet diese Musik geniessen und mich unter einem alten Baum legen, der durch die ersten Sonnenstrahlen durchtränkt wird, diese Musik wäre der perfekte Begleiter meiner Tagträumereien. Und dann schließe ich meine Augen und liege unter besagten Baum, DUNKELSCHöN brauchte eine Zeit, aber sie haben mich überzeugt. Mit geschlossen Augen verliebt man sich in den kristallklaren Klang der Instrumente, in den sanftmütigen Klang der Stimme, welche so klingt, wie die Mutter, welche einen in den Schlaf lesen(singen) möchte und dabei eine unglaubliche Geduld an den Tag legt. Wundervoll entfaltet sich das Buch der Schönheit, Seite für Seite, Ton um Ton. Die Flöte als Harmonie, verspielt im Mark und lächelnd in ihrer Tragweite, dezent geschlagene Trommeln, die Eruption der Harfe, die Verwirrung der Drehleier, der Leiseklang, die weiche Stimme, alles perfekt in Einklang gebracht. Auch wenn ich den Namen reichlich kitschig finde, die Musik ist schön und phasenweise dunkel, ohne dabei bedrückend die Seele zu belasten. www.dunkelschoen-musik.de (andreas) |