SYRIA "The Kafka Syndrome (DCD)" (Cold Elektro Gothic Rock)
SYRIA "Best of 1993-2000 (DCD)" (Cold Elektro Gothic Rock)
SYRIA "K-Machines (MCD)" (Cold Elektro Gothic Rock)
(Black October Records)

Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, ein alter Gassenhauer der NDW passt wie die Faust auf's Auge, wenn man sich mit SYRIA oder besser Christian Dröge, dem Kopf hinter SYRIA beschäftigt.

Ein Musiker, der kompromisslos seinen Weg geht, sich einen Dreck um moderne Richtungen schert, der dem Minimalismus eine ganz eigene Ausdrucksform widmet. Im Mark bewegt sich Christian auf elektronischen Pfaden, welche er immer wunderschön melancholisch umrandet. Sein aktuelles Werk zeigt vor allem seine expressive Seite. Die Fluchten der Melodie sind geschickt verpackt in kleine Anekdoten. Mal weich, mal hart zelebriert er seine vibrierenden Soundcollagen, bleibt dabei dem dunklen Underground verbunden und erschafft so Gemälde voll von wildem Pinselstrich, dessen zarte Ebene aber eher in des Betrachters Unterbewusstsein dringen. "The Kafka Syndrome" ist die neunte VÖ der Band, dessen einzige Konstante Mastermind Christian ist. Verwegen experimenteller Goth Rock trifft auf Cold Wave und wird wie selbstverständlich verzerrt. Ein wenig Industrial der kühlsten Art wird sanft in die düster-romantischen Tracks verpackt. Besonders wenn unterkühlter Frauengesang das Zepter vor'm Mikro übernimmt, hat das Ganze etwas von Kirlian Camera oder erinnert an die frühe Phase von Tuxedomoon, um in ausufernden Momenten die Phalanx von Kraftwerk's "Autobahn" zu streicheln. Die gesamte Bandbreite gibt es dann auf der Best of, welche dann und wann auch mal mit Chanson oder Jazz Versatzstücken aufwarten kann. Insgesamt reichlich Futter für die Sinne von einer "Band", welche sich bewusst im Underground bewegt. (andreas)


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