DENIGHT "Above and beyond" (Goth Rock)
(Cold Brain/Arachnophobia)

Zuerst dachte ich, hier handelt es sich um ein vollkommen neue Goth Rock Band, weitere Recherchen ließen dann Tim Hochstetter zum Vorschein kommen, der bekanntlich mal bei Diary of Dreams die Saiten zupfte. Die Theatralik und verträumt dunkle Atmosphäre von DOD wird hier bewahrt, das Ganze aber wesentlich rockiger dargestellt. Sphärisch dicht ausgestattete kleine Goth Rock Hymnen werden mit reichlich Wehmut in des Hörers Hirn transformiert.
Die Band versteht ihr Geschäft, lässt ihre Instrumente verspielt agieren, malocht mit verwegen elektronischen Spielereien und überzeugt mit kristallklaren Gesängen, mal weiblich, mal Testosteron ergiebig. Im Gesamtbild bleibt die Band aber eher ruhig, ihre Songs sind zwar druckvoll dargestellt, behalten sich aber vor, dezent die Romantik zu streifen.
Der Gesang ist sehr warm angehaucht, verbreitet melancholische Wärme und erinnert im Mark natürlich an DOD oder Diorama. Markant dagegengestellt sind die sich ausufernden bösen Vocals, welche zum passenden Zeitpunkt in die Szenerie eingreifen. Dazwischen immer wieder Einsprengsel des Berliner Goth Rocks, verspielt und mit einer Spur Schwermut musikalisch verpackt. Die Texte, welche sich mit Abgründen, Begierden und Ängsten auseinandersetzen, werden teils in bittersüße Melodielinien verpackt, bei denen nicht der Refrain im Vordergrund steht, sondern der Song als Gesamtheit Eleganz verbreitet. www.denight.org (andreas)


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