SYMPHONY X "Paradise Lost" (Prog Power Metal)
(InsideOut / SPV)

Alle Welt scheint auf die neue Scheibe zu warten, nur ich nicht. Was aber einzig und allein daran liegt, dass ich bisher noch nüschte von der Band mitbekommen habe. Macht aber nix.
Das siebte Studioalbum "Paradise Lost" ist kein Konzeptalbum, aber die Songs basieren dennoch lose auf der Dichtung von John Milton, was aber schon mal eine düstere Grundstimmung erahnen lässt, was durch das düstere Coverartwork noch verstärkt wird. Und in der Tat sind die Tracks alles andere als happy-stuff. Teilweise thrashig-hart, den neueren, harten Ergüssen von DREAM THEATER nicht unähnlich, ballert man dem Hörer fette Stakkato-Riffs und furioses Drumming um die Ohren, was aber (glücklicherweise) nicht über die gesamte Albumlaufzeit passiert. Sänger Russell Allen ist hat seine stärksten Momente, wenn er gefühlvoller intoniert, wie z.B. bei "The Sacrifice" oder "Paradise Lost", aber auch die Dampframmensongs "Eve of Seduction", "Walls of Babylon" oder "Set the World on Fire" kommen saugeil rüber. Die Gitarrenarbeit im Allgemeinen und die Soli von Michael Romeo im Besonderen verleihen dem mit Keyboardbombast angereicherten Sound noch einen Hauch von Virtuosität, der Gitarrenschüler zum Weinen und Kollegen zum Staunen bringen wird.
Die Scheibe ist wirklich stark geraten und es gibt nichts auszusetzen, außer dass ein richtig fettes Highlight fehlt und die Platte somit nicht großartig aus dem Meer von guten bis sehr guten Power Metal-Veröffentlichungen, ob mit einer deftigen progressiven Note behaftet oder nicht, heraussticht. Fans der Bands werden sowieso zuschlagen und alle anderen können sich den guten Track "The Serpent's Kiss" reinziehen. www.symphonyx.com (chris)


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