CANDLEMASS "The King of Grey Islands" (Doom Metal)
(Nuclear Blast)

Messiah Marcolin ist eine echt arme Haut. Aufgrund seiner divahaften Allüren hat keiner mehr Bock mit ihm zu spielen und er konnte/durfte/sollte das neue Album der Schweden-Doomer nicht mehr einsingen. Soviel sei vorab verraten: mit dem Teil hätte der sich definitiv auf dem Thron des Doomolymps niedergelassen und wäre nie wieder vom Selbigen gestoßen worden.

Als neuen Sänger präsentiert man auf dem Longplayer aber niemand geringeren als Robert Lowe von SOLITUDE AETURNUS und er macht seine Sache definitiv großartig. Soweit ich weiß, ist Robert Lowe erst nach dem Songwriting zur Band gekommen, was man auch hört, denn es ist ein leichtes, sich die Vocals mit Messiahs Stimme vorzustellen, aber nun gut. Musikalisch steht die Scheibe auf einer Stufe mit den von mir vergötterten Alben "Epicus Doomicus Metallicus", "Nightfall" oder "Ancient Dreams", denn CANDLEMASS bzw. Leif Edling hat es geschafft, die besten Tracks seit Jahren zu schreiben:
"Emperor of the Void" startet sehr powermetallisch und erinnert an den letzten Longplayer von 2005, kann dann im Refrain sofort an die alten Zeiten (und damit meine ich die alten Zeiten) anknüpfen. "Devil Seed" dagegen schleppt sich lebensmüde über das Parkett und durch den Gesang und die Melodien macht sich wieder CANDLEMASS-Gänsehaut breit. Gekrönt wird der Song durch ein großartiges Solo. Schlepp, schlurf, trippel. So geht es mit dem überragenden "Of Stars and Smoke" weiter, der einen wieder am selige "Ancient Dreams"-Zeiten denken lässt. Hammersong, geiles Tempo (ihr wisst schon: schlurf und so...)! Au Backe, das Tempo wird bei den folgenden Songs auch nicht großartig angezogen und es folgen mit "Demonia 6", "Destroyer", "Man of Shadows" Songs nach dem bekannten Strickmuster: DOOM/Gesang/Melodien/Gitarren für die Ewigkeit. Amen, sag ich! Mit "Clearsight" folgt ein tempomäßig schnelleres Stück mit nettem Refrain, aber noch coolerem Gesang in den Strophen. "The Opal City" leitet dann instrumental den letzten Track des Album "Embracing the Styx" ein. Dort findet das doomige Herz alles, was CANDLEMASS jemals ausgemacht haben, verpackt in einen langen Song. Ein würdiger Abschluß!

Mein Fazit: CANDLEMASS gehen back to the roots und klingen besser als in den gesamten letzten 17 Jahren. DOOM ON, MOTHERFUCKERS! Checkt die Webseite www.candlemass.se oder www.myspace.com/candlemassdoom. Ich hab' mich jedenfalls verliebt. (chris)


Startseite www.amboss-mag.de