TRISTANIA "Illumination" (Gothic Metal)
(SPV/Steamhammer)

Fangen wir das Review zum neuen Album der alten Gothic Metal Hasen TRISTANIA mal mit einer Aussage der Band an, denn laut Gitarrist Anders Høyvik Hidle besteht die größte Veränderung zum Vorgänger-Album "Ashes" in der Kraft und der Energie, die "Illumination" rüberbringt. "Ashes" sei ein eher introvertiertes Album gewesen, wogegen "Illumination" was völlig anderes repräsentieren würde.
Und damit hat der gute Mann gar nicht mal so unrecht. "Ashes" war langweilig ("introvertriert"), wie wir ja auch in unserem Review damals festgestellt haben und das neue Werk hat in der Tat etwas mehr Pepp mitbekommen. Gleich der Opener "Mercyside" ist ein wirklich guter Goth Metal Track, wie man ihn sich von TRISTANIA wünscht, zwar weiterhin ohne den Bombast der frühen Werke, aber die man erkennt ihn sofort als Song der Norweger.
Vibeke schwebt dabei nicht nur in diesem Song mal wieder mit ihrer Engelsstimme über den Dingen und da Kjetil Ingebrethsen nach "Ashes" die Band verlassen hat, haben Gitarrist Svein Terje Solvang und Anders Høyvik Hidle hier die cleanen männlichen Parts übernommen. Für den besten Song des Albums, "The Ravens", haben TRISTANIA sich sogar Vorph von SAMAEL als Verstärkung ins Boot geholt, der diesem gefühlvollen Stück mit ein paar angegrowlten Vocals ein kleines I-Tüpfelchen aufsetzt.
Trotz der musikalischen Steigerung zum Vorgänger in Punkto "Kraft und Energie" muss ich aber darauf hinweisen, dass es auch weiterhin viele ruhige Momente auf diesem Album gibt. Viele Parts sind dieses Mal einfach schön und zum Genießen, andere teilen leider die Langeweile von "Ashes". Die Tendenz geht eindeutig wieder nach oben, denn songwriterisch sind die Norweger wieder um einiges besser geworden (man hat u.a. das erste Mal mit einem Streicher-Quartett zusammen gearbeitet). Von daher bekommen TRISTANIA für ihr gefühlvolles Gothic Metal Album ein knappes "gut" von mir in der Bewertung. www.tristania.com (eller)


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