ZED YAGO "Live" (Hard Rock)
(Twillight Zone Records / Twillight Vertrieb)

Aha, ZED YAGO gibt's also noch, wer hätte das gedacht? Aber Jutta Weinhold, die Stimme der Alben "From over Yonder" (1988) und "Pilgrimage" (1989), ist schon lange nicht mehr dabei. Und wenn man die Untertöne auf der Webseite www.zed-yago.com richtig deutet, hat man sich auch nicht in aller Freundschaft getrennt. Ist ja auch Wurscht, denn die Band hat sich 2005 mit dem Album "The Invisible Guide" und der neuen Sängerin Yvonne Durand zurückgemeldet und ein Jahr später legt man das Geschenk zum 20. Geburtstag in die Regale: "The 20th Anniversary of ZED YAGO - Live".
Erwartungsgemäß beschäftigt sich der Longplayer überwiegend mit dem letzten Release, kredenzt neben den Klassikern "Fear of Death", "Black Bone Song", "Stay the Course" auch noch zwei neue und bisher unveröffentlichte Stücke namens "The End of the World" und "Valley of the King", die sich aber sehr gut ins Gesamtbild einfügen. Das Gesamtbild würde ich beschreiben als 80er-Jahre-Heavy-Metal, der so verdammt nach den Achtzigern klingt und riecht, dass man beim Hören nostalgische Gefühle bekommt und ich an die Zeit zurückdenken muss, als ich als kleiner Bub das erste Mal ZED YAGO bei meinem Onkel im Hintergrund hörte.
Apropos Bub: Wer seit Jahrzehnten mit dem Heavy Metal-Pseudonym "Bubi, The Schmied" durch die Gegend kurvt, hat echt Nerven aus Stahl. O.k., "Fredi, The Dekorateur" ist auch nicht besser. Die neue Sängerin Yvonne hat ein tolles, raues Organ und sie bringt wirkliches Rockfeeling rüber. Somit zeigen ZED YAGO, das man als Band mit Frontfrau nicht so billig und langweilig nach Möchtegernoperette mit 08/15-Popelriffs klingen muss, sondern richtig Arsch treten kann! Für mich persönlich ist das Album eine wirklich positive Überraschung und ich würde allen Hartwurstfreunden mal empfehlen, reinzuhören. (chris)


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