KRYPTERIA "Bloodangel's cry" (Goth Metal)
(Synergy Records/EMI)

Lieblich säuselnder weiblicher Gesang, männliche Choräle aus dem Hinterzimmer. Durchgestylte Elegie mit einer Naivität dargeboten, dass sich jegliche Elfen kotzend hinter Bergen verstecken. Ich hab schon die Maxi nicht gemocht, was die Band hier in geballter Form präsentiert ist 1:1 übernommen von Nightwish, einzig die Sängerin scheitert an diesem Unentschieden. Bandname und Albumtitel sind prädestiniert dafür, dass sich hier Dilettanten einer Musikrichtung hingeben, welche ein Stück des großen Goth Metal Kuchens abhaben wollen, aber es nicht mal Wert sind, des letzten Krümel zu streicheln. Die staubtrockenen Gitarren sind in ihrer Lautstärke der Sängerin wenig zuträglich. Die verspielten progressiven Passagen verkommen zu einem ungeordneten Mix.
Eine Perfektion spreche ich der Band gar nicht mal ab, aber insgesamt ist das Bohlen in Schwarz. Immer wieder versucht man, in ruhigen Momenten eine Atmosphäre aufzubauen, welche die Gitarristen mit ihrem progressiven Narzissmus sogleich negieren. Das Gesamtbildnis ist perfekt arrangiert und vom Songwriting her nicht mal schlecht, aber hier fetzt kein Song, alles riecht nach Plastik, alles schmeckt nach Moder. Ich kann auch keinen Song hervorheben, weil einzig die Stille nach dem letzten Song mich berührt. Rohstoffverschwendung würde ich sagen - oder Pop für eine desillusionierte Masse an Counter-Strike spielenden Sonderschulabsolventen mit Hang zum Amoklauf. Raus mit dem Mist, ich werde aggressiv und hatte nicht nur nette Lehrer. Ein großes "sorry" an die Band, ihr glaubt wahrscheinlich wirklich, dass die Musik gut ist, ihr Optimisten. www.myspace.com/krypteriawww.krypteria.de (andreas)


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