SYRIA "the mathematics of smoke" (Elektro Dark Wave)
(Black Otober Records)

Der Autor und Musiker Christian Dröge ist ein umtriebiger Mensch und veröffentlich seit fast 2 Jahrzehnten Alben unter seinem Namen oder halt wie auf dieser aktuellen 7 Track MCD unter Syria. Geboten kriegt der Hörer erneut eine interessante Mischung aus Gothic Synthie und Dark Wave. Musikalisch verwurzelt bleibt Christian dabei den späten 80ern. Seine Elektronik ist eher subtil und hat nur ganz selten Facetten des EBM. "The Girl killed Ulysses" hat musikalisch gar ein wenig Cold-Industrial Touch, während durch die weiche weibliche Stimme durchaus Vergleiche mit Kirlian Camera aufkommen. Neben diesem sperrigen Extravaganzen, bietet Syria natürlich auch wieder Stoff für düstere Tanztempel, so begeistert der Titelsong durch galante, latent monotone Rhythmik. Der Beat wird mit sphärischen Klanggebilde unterlegt. Die Melodie entwickelt sich aus dem Nichts, es ist nicht der Refrain, sondern der betörende Einklang aus Gesang und durchdringender Düsternis, der zu Gefallen weiß. "Glycerine" holt sich die Dunkelheit aus den Stimmbändern Christian's, der diesmal gesangstechnisch agiert. In der Vergangenheit gab es immer wieder Vergeiche mit Sisters (zur Zeit von "Floodland"), angesichts der hier etwas minimalistischeren Ausführung würde ich hier mal Andrew's "Sisterhood" als Referenz anfügen. "Dark Water" geht dann etwas verspielter und auch moderner mit der Elektronik um, erklingt dadurch auch ein wenig experimenteller und nicht so eingängig wie die beiden vorherigen Stücke. "Synchronized Forces" ist eine kurze abgedrehte Piano Ballade. "Lunching with the Shrike" besitzt wieder diese Sperrigkeit, die so gar nicht mit dem betörenden Duett in Einklang zu bringen ist. Der Song erinnert ein wenig an die experimentellen Pitchfork Sachen. Extrem bedrückend das Schlussstück, dessen karge Ästhetik mit weiblichen Sprachgesang dargeboten wird. Insgesamt ein interessanter Vorbote auf das kommende Album. (andreas)


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