JOHN ALEXANDER ERICSON "Black Clockworks" (Romantic Wave/Singer Songwriter)
(Kalinkaland)

Der Schwede wurde in den 90ern als Frontman von Northern Territories bekannt, die sich bekanntlich zur Jahrtausendwende auflösten. Mit "Black Clockwords" legt er nun sein drittes Solo Album vor. Herausgekommen ist ein sehr intimes Album, dessen leicht minimalistisches Klanggebilde auf verführerische Pianoklänge oder samtenen Saiten fußt. Überraschend das Kraftwerk Cover "radioactivity", welches zeitlupenartig dahinschleicht und in seiner Ausstrahlung etwas Bedrückendes besitzt. Die eigenen Stücke stecken textlich voller Poesie und werden ruhig und mit viel Gefühl inszeniert. Die sphärischen Melodielinien sind zeitlos, verbergen im Mark gar ein wenig Pop. Ericson verzichtet auf Effekthascherei und lässt die Songs sanftmütig dahinfliessen. Der leichte Trauerflor, der sich in einigen Songs wiederspiegelt, läuft konträr zu den ansonsten tief in der Romantik verstrickten Songs. Die instrumentale Unterlegung ist meist sehr puristisch gehalten. Auch ist das Klavierspiel nicht immer virtuos, sondern eher vertrakt elegant. Gelungen sind die Mundharmonika-Passagen, welche den Stücken ein wenig Leichtigkeit verleihen, und den leidenden Gesang aus der Depressivität empor holen. www.alexanderericson.com (andreas)


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