RAN "RAN" (Female Ethereal Elektro)
(Decadance Records/Nova Media)

Das Duo kredenzt uns einen Cocktail aus sphärischen Keys, krachiger Elektronik und naiven weiblichem Gesang, der in seiner Schrägheit charmant an Björk erinnert, in seiner Ausdrucksform aber eher einer Lisa Gerrard huldigt. Das Ganze ist sehr experimentell inszeniert, die Soundstrukturen muten dabei meist minimalistisch an. Der lieblich glänzende Gesang schleicht sich auf Zehenspitzen durch das Dickicht der elektronischen Flächen. Der Beat ist meist in Slow Motion der verträumten Elegie unterlegt. Sängerin Romina gelingt der Spagat zwischen Gesang und tonageren Stimmbandakrobatiken. Die Atmosphäre ist unterkühlt und von einer latenten Melancholie durchzogen. Statt Refrain und Melodie ist es eher eine kunstvoll ineinandergreifende Orgie von verschiedensten Tönen. Teilweise erscheint die Zusammensetzung des Konstrukts etwas lieblos, liefert aber durch geschickt gesetzte Effekte einen galanten Reiz. Die Italiener wandern auf den Pfaden von Qntal, lassen Dead can Dance elektronisch reinkanieren und verwirren den Hörer ein ums andere Mal. Die elektronische Soundstruktur ist reichlich düster konzipiert und schleicht sich eher unaufdringlich in die Gehörgänge. (andreas)


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