MORTAL LOVE "Forever will gone" (Goth Metal)
(Massacre Records)

Man sollte bei den Norwegern nicht unbedingt eine Weiterentwicklung erwarten. Ihr solides Vorwerk liefert auch diesmal die Grundlage für unterhaltsamen, teils schweren Gothic Metal mit weiblicher Stimme. Die verträumte Eleganz, die latent existierende Dunkelheit bleibt dem Konstrukt erhalten. Während die Gitarren sich wesentlich intensiver in die melancholische Eruption integrieren, lässt das gelangweilt betastete Keyboard doch einige Wünsche offen. Diese erfüllt dann wieder der samtweich, fast gehauchte Gesang der Sängerin. Die Musik ist trotz straighter Saiten als ruhiger Fluß konzipiert, kleine gewollte Saitenstolperer sorgen für Tempiwechsel und der rau geflüsterte Gesang aus dem tiefen Hintergrund sorgt für latente Bedrohlichkeit. Trotzdem bleibt das Ganze ein lieblich gefärbter schwarzer Pinselstrich. Phasenweise agiert man nicht mehr so eingängig, lässt die Atmosphäre kalt ausglühen, um später dann fast poppig die Hookline thronen zu lassen. In gewissen Passagen fehlt dem Gesang ein wenig die Kraft. Die muskulös unterentwickelten Stimmbänder könnten einen kleinen rauen Ton vertragen um nicht allzu lieblich in die Langeweile abzudriften. Zum Ende hin gibt es das dreigeteilte, stimmungsvolle Finale "all the beauty...", welches neben Orchestralität auch ein wenig Bombast auffährt (hinzu kommt auch mal Gegrowle), der aber nie übertrieben wirkt. Dieser Endakt mag dann auch über so manche Schwächen hinwegtäuschen. www.mortallove.com (andreas)


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