KAGEROU "Kurohata" (J-Rock)
(Gan-Shin Records)

Tjaja, das "kurzlebige Insekt". Wurden KAGEROU doch noch vor Veröffentlichung ihres dritten Albums als neuer aufgehender Stern am Superstarshimmel gehypt, so scheint der Traum jetzt ausgeträumt. Denn kurz nach dem Erscheinen des Albums haben sich die vier Jungs getrennt. Und was bleibt übrig? Das Album "Kurohata".
Doch wie soll man dieses Album als normalsterblicher Westeuropäer beschreiben? Ich muss gestehen, dass ich dort als nicht sehr versierter Visual-Kei-Hörer so meine Schwierigkeiten habe. Was man hier zu hören bekommt, ist irgendwie eine krude Mischung als klassischem Rock, Metal und Punk, durchgemixert mit einer Prise Pop. Das hört sich komisch an? Jap, das ist es auch. Allerdings durchaus hörenswert dabei. Nur bleibt das ganze für ungeübte Ohren schwer zu fassen. Auch gerade dadurch, dass das Album komplett auf japanisch ist. So bleibt die Musik eher für den Hörer erspürbar und erfühlbar als verständlich. Was eigentlich sehr schade ist, denn die Texte sind wirklich mehr als toll (streckenweise auch etwas merkwürdig, aber ob das nun an der Übersetzung liegt oder an den unterschiedlichen Kulturkreisen, lass ich mal dahingestellt; aber der Gedanke an die Wiedergeburt als Blume, damit ich mehr schlafen kann, finde ich persönlich etwas schräg) Hier geht es um ganz verschiedene Dinge: um "Fickbeziehungen", gemeinsamen Selbstmord, Kritik an der Konsumgesellschaft und natürlich nicht zu letzt um Liebe. Und so bildet auch das letzte Lied des Albums "Kusatta umi de oborekaketeiru boku wo sekuttekureta kimi" (frei übersetzt: Du hast mich davor bewahrt im schmutzigen Meer unterzugehen) auch einen fantastischen Schluss für das Album. Und auch für die gesamte Geschichte um KAGEROU, kann man die Geschichte des Liedes auch wunderbar auf die Trennung der Band übertragen. Verlässt auch die Hauptperson des Songs seine Liebe, so verlassen die vier Kagerou-Jungs nun auch ihre Fans.
Und alles endet so, wie in dem Lied: "Danke für alles. Machs gut." (miria)


Startseite www.amboss-mag.de