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ARDITI "Standards of Triumph" (Neo Folk)
(Equilibrium Music)

Ich muß schon arg an meine Toleranzgrenze gehen, um diesem Military Neo Folk Industrial etwas abzugewinnen. Evtl. würden amerikanische Soldaten direkt nach dem Vietnam-Krieg berollstuhlt derartige Düster-Mucke inspirierend finden, für ihr persönliches Spiel mit Rasierklingen oder dem Schlaf auf Schienen wohlgemerkt. Ein tiefdüsteres Extrakt aus Tonagen voller Verzweiflung, neofolkig auf der Altere des schweigenden Verlustes und in Traurigkeit schimmernd. Ein Trauermarsch, dessen durchdringende Elegie in ein monotones Geäst aus Trommeln, elektronisch finsternsten Ergüssen und nur dezent mit Gesang verfeinert wird. Typisch natürlich das Spiel mit Symbolen, welches seit "Death in June" oder Current im Neo Folk allgegenwärtig scheint. Bei allen Diskussionen über diese Musikrichtung sage ich ganz wertfrei, Hitler hätte diese Band geliebt und Göbbels hätte sie gefördert. Um diese Band nicht in die vorbestimmte rechte Ecke zu degradieren, Hitler liebte auch Nietzsche. Das dunkelste Gemächt des 20. Jahrhundert bekommt die Morgenlatte und wird sie schwarzverschmiert in den Mund all derer schieben, dessen Vergessen die Ironie der Existenz unterwandert. Diese Band hätte jedem Leni Riefenstahl Film zur Vollendung geführt. Sollte die NPD, was ich nicht glaube, jemals im Osten eine Niederlage erleiden, hier hat sie den perfekten Begleiter für ihre Trauer. Dass hier im Endeffekt linksradikale Punks nur den Rechtsradikalismus unterwandern, versteht sich von selbst. (andreas)


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