KRYPTERIA "Evolution Principle" (Bombast Goth Metal)
(EMI/Universal)

In der Vita der Rheinländer gibt es illustre Einträge wie "RTL Benefiz-Single für die Tsunami Opfer" und "offizielle Fan Hymne für die südkoreanische Fußballnationalmannschaft". Dieses seichte Gewässer verlassen die Jungs und Mädels mit ihrem Metal-betonten 5 Tracker, der einen Appetithappen auf das bevorstehende Album darstellen soll. Choräle und ein leicht klebriger Bombast begleiten die treibenden Songs. Sängerin Ji-In begleitet das Treiben mit druckvoll hellem Gesang und einer insgesamt weichen Klangfarbe. Das Ganze kommt als eingängiger, aber doch deutlich überladener Moloch daher. Das Riffing scheint vorherbestimmt und wenig spannungsgeladen. Trotz Stil- und Tempiwechseln unterlegt man sich dem Diktat einer einfach konstruierten Musik. Das Songwriting leidet unter dem Schwulst an bombastischen Kreationen. Die Band versteht natürlich ihr Handwerk an Instrumenten und Gesang, lässt die Detailtreue aber von einer großen Saugglocke zu einem Brei vermengen, der zwar immer betörend die Gehörgänge erreicht, aber im Gesamtbild eher Kopie als Innovation verströmt.
Goth Metal wie gemalt für die MTViva Seher. Sicherlich kein schlechtes Werk, aber die Saiten scheinen sich zu sehr auf zwei, drei Riffings zu beschränken, welches besonders deutlich zu beginn der jeweiligen Stücke zum tragen kommt. www.krypteria.de (andreas)


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