(Candlelight)
Andrea Haugen sollte den meisten durch Bands wie Hagalz' Runedance oder Aghast bekannt sein. Mit ihrem neuesten Projekt NEBELHEXE wendet sie sich vom Neo Folk ab und lässt den Dark Wave der 80er wieder auferstehen. Ihre düstere Stimme ist der Begleiter von treibend, leicht bedrohlichen Tracks, die sich latent depressiv offerieren, im Mark jedoch von einer durchdringenden Eleganz predigen.Andrea tut gut daran, die vorhanden samtenen Strukturen in tiefen Moll zu verpacken, so hat man auch bei exzessiver Saitenarbeit nie den Eindruck, hier in die typischen Goth Metal Rhythmen zu verfallen. Wie in den schwarzen 80ern üblich, besitzen die vehementen Riffs eine latente Schrägheit und scheinen irgendwie aus einer verstaubten Blechdose zu kommen. Es ist einiges an Post Punk vorhanden und die Verwendung der Elektronik erinnert an das erste Cassandra Complex Album. Die atmosphärisch dicht konzipierten Songs haben immer etwas theatralisches, wenn der Gesang dann erklingt, wie das Aufsagen von Beschwörungsformeln, erleidet man die Crowley'sche Harmonie. Das Ganze ist sehr schwermütig arrangiert, die Melodie für verruchte Düsterschuppen fischt im Trüben betörender Klänge. Andrea lässt ihre Verschmelzung von Goth, Electronic und Rock in typisch ruhige Fahrwasser gleiten. Sehr gelungen auch das Cure Cover "The Figurehead", welches das Original nie beschädigt, sondern sanftmütig huldigt. Bemerkenswert zudem, wie es gelingt dieses Cover in des Gesamtgefüge zu integrieren. Ein sehr gefühlvolles, tiefdunkles Album. www.nebelhexe.com (andreas)