CREMATORY "Klagebilder" (Gothic Metal/NDH)
(Massacre Records)

Klagelieder! Das passt ja mal. Death Metal trifft auf Schlager Quatsch... äh Kitsch. CREMATORY sind erwachsen geworden und wahrscheinlich auch Väter, klar dass man der kleinen Tochter neben geballter Saitenakrobatik auch die leichtgängige Pop-Eleganz offenbaren muß. Dass man sowohl textlich als auch musikalisch hier mehr als einen Schritt zu weit geht und eher Illuminate oder naiven Gothic kopiert, ist dann eh egal. Gerade die cleane Gesangstimme würde nicht mal ein Michael Holm akzeptieren. Absolut angepasst an den naiven Gothik der modernen schwarzen Spassgesellschaft, die Unheilig oder ASP als böse deklarieren. Gezwungene Texte, welche sich der Punk Kultur in seiner Richtung zur globalen Bekämpfung von Hartz 4 Empfängern mit sozialen Problemen und dem Verlust der Freundin beschäftigen. Da haben ja Sauflieder wesentlich mehr soziale Komponenten.
CREMATORY wird zum Friedhof seiner eigenen Faszination für die neue deutsche Härte. Die Härte ist natürlich vorhanden, die Schlagergesangsphasen inkl. betörend nervender Ohrwurmrefrains für unter 14-jährige entlockt nur ein Lächeln. Und "Höllenbrand" ist derart schlecht inszeniert, mit seinen elektronischen Spielereien. Als Persiflage auf NDH und Goth Rock lass ich das Gesamte aber als gelungen durchgehen. www.crematory.de (andreas)


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