MASSIV IN MENSCH "Clubber Lang" (Elektro)
(Artoffact records)

Das elektronische Duo Daniel Logemann und Mirco Osterthun kommt mit ihrem vierten Album extrem poppig (für ihre Verhältnisse) daher. Nachdem das Intro gewohnt schräge Klänge beherbergt (Gesprochen von Ecki Stieg), überrascht man gleich danach mit knallig frischen Interpretation des U2 Hits "sunday, bloody sunday". Neben harmonisch klaren Melodielinien bleibt natürlich die verspielte Liebe zur Experimentalität und Samples. Aber schon hier wird deutlich, dass man durchaus mit dem Wave Pop der 80er kokettieren kann. Hinzu kommt ein größerer Einsatz an Vokals, was den Stücken eine zusätzliche Eingängigkeit verleiht und die Band auch darin verstärkt, nicht nur abgedreht an den Reglern zu arbeitern, sondern auch einen perfekten Untergrund für die Stimme zu arrangieren. Neben den typischen, vertrackten Drum & Bass- Rhythmiken, finden wir auch ungewöhnliche "echte" Instrumente wie Trompete oder Akkordeon, was dem Gesamtklangbild eine enorme Frische verleiht. Mit "arround my heart" gibt es einen (fast) richtigen Pop Song, der von der neuen Sängerin A.M. Straatmann eingesungen wurde und eine moderne Variante von Sandra darstellen könnte. Die treibende Elektronik des Duos bleibt insgesamt natürlich weit entfernt vom Dark Pop, dafür sind die einzelnen Songs zu schräg ausstaffiert. Der tranceartige Tekkno offenbart sich in instrumentalen Songs wie "Selig (reloaded)" (Eine Interpretation von Helium Vola). Insgesamt extrem tanzbar. www.massiv-in-mensch.de (andreas)


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