HEVEIN "Sound Over Matter" (Modern/New Metal)
(Universal Music)

Obwohl schon 1992 ins Leben gerufen, haben die Finnen bis anno 2006 gebraucht, um ein Debütalbum abzuliefern, dafür dann gleich eines im großen Stil. Das bekannteste bzw. berühmteste Gesicht der Band ist Max Lilja, der bereits mit Apocalyptica am Cello groß rauskam. Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass Max mit Cello und Geige der Musik von HEVEIN einen Hauch von rockenden Apocalyptica einflösst. Der Sound der Band ist ansonsten Metal, vom Thrash bis New Metal, dazu Hardcore Einflüsse, also alles sehr modern und angesagt. Gepaart mit Max' Instrumentierungen ergibt sich ein daraus ein wahrhaft eigenständiges Soundgemisch bei glasklarer Produktion. Im Opener "Break Out The Hammers" donnert man sehr wuchtig drauflos, Thrash Metal meets Cello Rock, dazu sowohl cleaner als auch Aggro Gesang, klingt echt gut und haut rein. So geht's dann erstmal zwei Stücke lang weiter (ohne dass man den Opener qualitativ toppt), während man in Track 4 und 5 ("As Far As The Eye Can See" und "Only Human" etwas auf die Bremse tritt und mit einem Schuss Melancholie und Verzweiflung an Farmer Boys und Linkin Park erinnert (nicht zu vergessen Apocalyptica, deren Sound irgendwie allgegenwärtig ist). Im Anschluss an diese wirklich schönen Nummern schlägt man wieder kräftiger zu, die Thrash Metal Riffs gewinnen wieder an Oberhand und es weht ein härterer Wind. Aber im zweiten Teil des Albums sind trotz des eigenständigen Sounds leider keine richtig überzeugenden Nummern mehr dabei. Hört sich für 'ne Weile gut an, merh aber nicht. Die letzten beiden Nummern bzw. damit die letzten 10 Minuten, die wieder ruhigerer Natur sind, finde ich sogar sehr langatmig.
So bleibt am Ende ein überaus interessantes Debüt der Finnen, bei dem der donnernde Opener sowie "Only Human" am stärksten haften bleiben und in meine Best-Of Sammlung wandern. Der Rest ist in meinen Ohren zwar o.k., aber teilweise noch ausbaufähig. www.hevein.de (eller)


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