DEREK SHERINIAN "Blood of the Snake" (Prog Rock)
(Inside Out Music / SPV)

DEREK SHERINIAN hat bereits mit einer Vielzahl von großartigen Musikern zusammengespielt, als da wären: DREAM THEATER, ALICE COOPER, YNGWIE MALMSTEEN und mit seinen Bands PLATYPUS und PLANET X hat er unseren Ohren geschmeichelt. Dieser Tage lässt er sein fünftes Soloalbum auf die Menschheit los und hat eine illustre Schar von Gastmusikern ins Studio geholt: ZAKK WYLDE spielt bei dem OzzySabbath-Tribut "Man with no Name" nicht nur Gitarre, sondern er singt auch. Dieser Song ist einer der eingängigsten des Albums und groovt nicht schlecht. Und auf dem Titeltrack lässt der Rauschebart zusammen mit YNGWIE MALMSTEEN die Finger über das Griffbrett flitzen. MALMSTEEN veredelt daneben auch noch den Song namens "Viking Massacre". Die Songs "Blood of the Snake", "Viking Massacre" und der Opener "Czar of Steel" (feat. JOHN PETRUCCI) sind ProgRock-Abfahrten mit irrwitzigen Breaks und Ideen, die man einfach lieben muss. Andere Saiten zieht er mit "Phantom Shuffle" auf: sehr jazzig und verspielt und weniger heftig. "On the Moon" ist entweder ein gelungener Soundtrack für einen 70er-Jahre-Fickefilm oder geeignet als Hintergrundmusik in einer verrauchten Bar, in der die gebrochenen Herzen ihren Kummer in Cocktails ertränken. "The Monsoon" startet ruhig und prasselt dann auf die Hörer ein, wie ein... Monsun halt. Es ist übrigens keine Coverversion von TOKIO HOTEL! Der Song "Been here before" ist ein ruhiges Stück Entspannung zwischendurch und als besonderes Schmankerl wird zum Abschluss eine Coverversion serviert: "In the Summertime". Der Song wird von BILLY IDOL gesungen und SLASH würgt seine Klampfe dazu. Zum Sommerhit des Jahres reicht das zwar nicht, aber man zappt auch nicht weiter.
Über die Fähigkeiten des Herrn Sherinian werde ich mich nicht auslassen: dass der Mann weiß, was er kann und es gerne zeigt, ist bekannt. Egal ob Piano, aggressives Keyboardprügeln oder stimmungsvolle Flächen... er verliert nie das Ziel aus den Augen und er stellt seine Künste in die Dienste eines guten Songs. Der Rundling ist gut produziert, die Songs werden perfekt gespielt und haben keine Längen, sondern bieten gute Spannungsbögen. Wer auf handwerklich perfekten Prog Rock steht, sollte zuschlagen! (chris)


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