WEEGS, THE "The Million Sounds of blow" (schräge Musik)
(Hungry Eye Records)

Herrlich mal wieder ein derartig abgedrehtes Werk zu hören. Da muss ich natürlich weit graben, um hier Vergleiche zu finden. Fangen wir mit den Bekanntesten an, Birthday Party, Killing Joke und kommen zu den unbekannten "Hirsche nicht aufs Sofa", "Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs" oder die experimentelle Seite von "Angizia". Die Amerikaner bewegen sich in schrägster Weise zwischen Variete, Alternativ Rock, durchgeknallten Elektro, Kabarett und Post Punk. Melodie ist doch nur etwas für kranke Gefühlsfetischisten. Wir machen Musik, die eigentlich keine Musik ist, weil sie keiner klaren Struktur folgen will. Ein abgedrehtes Sammelsurium aus aneinander gefügten Tonagen, direkt aus der Psychiatrie nach außen gedrungen. Obwohl in Amerika ist ja alles anders, da sind die Psychopathen an der Macht und die Normalen... na lassen wir hier mal meinen latenten Antiamerikanismus außer Acht. Ganz nebenbei gelingt der vierköpfigen Band ein schräger Dark Rock Hammer mit "Rations", welches in bester, altertümlicher Batcave-Manier dahinschwebt. Das Gesamtbildnis besitzt diese Dunkelheit, beherbergt im Mark aber allesamt schräge Töne. Dazu gesellt sich der pathologische Gesang, hell, abgedreht, latent Aggressiv. In "Two and three Eighties" könnte man auch vom abgedrehten Punk sprechen, bzw. die Jam Seesion von Dead Kennedys nach reichlich Whiskey beim Abbau der Instrumente nach einem gelungen Konzert beohren. Dazu kommt eine Maltration der alten Doors Orgel. Die Sinnentleerung der Melodie als Enzyklopädie zur Wahrung der Tragikomödie in der Musik. (andreas)


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