PLAN E "Bassonova" (Psychedelic Dark Wave)
(My kingdom Music)

Die Finnen scheinen mittlerweile ihrem Namen alle Ehre zu machen. Die 1995 gegründete Band hat ihre Biographie mit reichlich Wechselspielchen gesegnet und auch musikalisch scheint Chronologie und Musik nicht ganz dem Plan A oder B entsprechen. Mit "Bassonova" liegt nun das vierte (zweites Labelprodukt) Album der Band vor. Im Vergleich zum Vorgänger "best kept secret" ist man noch mal ein wenig schräger geworden und die psychedelische Komponente trägt farbige Früchte in Songs wie "the self-destruction button". "Love is the Key" lässt in seiner balladesken Harmonie latente Folk- Einflüsse erkennen. "Come hell and high Waters" ist geprägt vom dunklen Rock der frühen 80er. Die düstere Atmosphäre wird neben eingängigen Hooklines mit reichlich Ecken und Kanten versehen. Verwegen, das mit einer Varietemelodie inszenierte "remember the Future". Der Gesang erinnert mich zuweilen an den ganz frühen Bowie. Und irgendwie hat dieses Album etwas von einem Ziggy Stardust. Die Midtempo-Stücke sind von unterschwelligen Pop Melodien geschwängert, während in den bedrückenden Exponaten ein wenig der Doom Rock abgegrast wird. Hinzu kommt eine verquere Elektronik, welche in "Mexplorer" die Stooges mit Soft Cell kreuzt. Was man mal herausheben sollte ist, dass es sich hier um ein spannungsvolles, sehr abwechslungsreiches Werk handelt, welches trotz aller strukturellen Erscheinungen dem Minimalismus den Vorzug gab. Die Songs werden nie opulent arrangiert, man konzentriert sich auf das Wesentliche, auf der sicheren Seite ist man dabei allein schon aufgrund des variantenreichen Gesanges, der seine Stimmbänder sehr verspielt in das Gefüge imprägniert. Einziger Makel, die für heutige Verhältnisse kurze Spielzeit von 42 Minuten. Für Fans die finnische Melancholie mal von ihrer ungewöhnlichen Seite kennen lernen möchten. Info unter www.plan-e-tarium.com (Wortspielfetischisten). (andreas)


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