IN EXILE "Hours passed in Exile" (Melodic Metal)
(Eigenproduktion)

Seit 5 Jahren existiert die sechsköpfige Band aus dem Rhein-Main Gebiet. Ende letzten Jahres hat man das mir nun vorliegende Promo Debüt veröffentlicht. Herausgekommen ist eine explosive Mischung aus Melodic-und Heavy Metal. Durch die flächigen Keys gibt es dezente Verbindungen zum Gothic Metal und Prog Rock. Nebenbei gibt es auch latente Alternativ Rock Bezüge in Songs wie "serpents' kiss". Die atmosphärisch dichten Strukturen wandern zwischen druckvollen, harten Geschwindigkeitsattacken und verspieltem Bombast hin und her. Im vorher erwähnten Song gibt es neben Saitensoli auch eine kleine Punk-Attitüde. Mit dem romantisch verklärten Intro inklusive warmem Gesang lockt man uns zu Beginn etwas auf die falsche Fährte, denn direkt im Anschluß wird kräftig abgerockt. Bei "blood red ink" versucht man die sanftmütige Stimmung im Intro noch mit eingestreuten Ruhepolen beizubehalten, während es mit "Grinning hunter" nackenbrecherisch weiter geht. "Beacon Fire" besitzt neben brachialen Saitenattacken eine heftigst strahlende Orchestralität. Die reichlich gesäten Stil-und Tempiwechsel sorgen für reichlich Abwechslung, machen das Zuhören aber nicht unbedingt einfach. Während einige Übergänge perfekt ineinander greifen, wirken sie beim nächsten Mal ein wenig abrupt. Sänger Christoph versteht es, seinen Reibeisen-Gesang sehr variabel zu intonieren. In den Refrains hab ich immer gar komische Assoziationen, so erklingt "Sojourn" wie eine Mischung aus Green Day, Bollock Brothers und Dead Kennedys". Das Ganze unterbrochen von sountrackartigen, hier sakralen Parts. Überraschend, dass Irishfolkig inspirierte "from a pirate's mind", welches gar mit Chorälen ausgestattet ist. Aber die Jungs haben nicht nur Spaß am Spielen, sie haben auch Spass am verwirren, und integrieren hier harmonisierende Jam Attacken. Wer dann gedacht hatte, jetzt fehlt nur noch die balladeske Seite, der bekommt seine Nahrung bei "neverlasting". Hier wird das Keyboard mal eingängig, mal sehr schräg eingesetzt. Der Bass bekommt zum Schluß auch eine kurze Endlosschleife. Insgesamt ein interessantes Werk, welches für ein Demo erstaunlich gut produziert wurde, und für den nach allen Seiten offenen Metaller ein reines Vergnügen sein dürfte. www.in-exile.de (andreas)


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