DEADSTAR ASSEMBLY "Unsaved" (Industrial Rock)
(the a Label)

Der "April Liebling" der einschlägigen Düster Presse. Der ultimative Hype aus Amerika. Wer hinter'm großen Teich mit reichlich Geld gesegnet ist, abgedreht aussieht und ab und an in die Psychose abrutscht, ist also das große Ding.
Allerwelts-Industrial Rock in der Melange zwischen Motörhead und Ministry ist nun in meinem Player angelangt. Die Band versteht es natürlich, reichlich Krach zu machen, sie besitzt auch zumindest einen Sänger, je nach Befinden den Schreienden, den Growlenden, den harmonisch intonierenden, der sich perfekt ins Gesamtgebilde integriert. Drauflos knallen, was das Zeug hält, hier und da eine eingängige Key-Melodie einspeisen, mal verwirrt flüstern und fertig ist das Produkt für den schwarzgewandten Pogoisten. Was an dem ganzen Kram neu sein soll, bleibt mir ein Rätsel. Hier spielen Kids ihre Vorbilder nach, mehr nicht. Ob sie dieses gut machen, kann angesichts der eintönigen 1:1 übernommen Riffs nicht beurteilen. Wo diese Combo ihre Stärken hat, ist das Gefühl, die strukturelle Energie voll auszuschöpfen, und trotzdem eingängige Melodielinien in die Songs zu imprägnieren. So ist der Dark Romantik Klassiker auf Speed von "and ashes will fall" gelungen. Hier gelingt auch die Verbindung von sphärischer Dunkelheit mit straighten Saiten-Attacken. Die Elektronik arbeitet sehr verspielt, lässt Samples latent einbringen und lebt doch von der aggressiven Seite der Saiten. Und... Überraschung... das Album wird mit zunehmender Spieldauer immer besser. Die krachigen Strukturen, werden immer mehr mit Melodie umkleidet und der Gesang holt endlich seinen Stimmband-Stempel raus. In "Darker now" überzeugt er mit einer zigaretten-verseuchten Reibeisenstimme, die sich im Klangbildnis zwar selbst im Refrain wild gibt, aber trotzdem ein schräges Gefühl im Ohr erzeugt. Das Rffing schwächelt immer noch etwas, während die dezenten Cold Industrial Einflüsse einen perfekten Übergang liefern. Die Rhythmusmaschinerie schleicht im folgenden "Pale blue" vehement voran. Unterschwellig ist eine abgedrehte Doom Variante erkennbar. Der Gesang verfällt aber leider in belangloses Geschrei. Die unterschwellige Harmonie ist erkennbar, aber die altertümlichen Foltermethoden machen im Studio doch viel mehr spaß. "Bleed" spaziert ungeniert durch die dunklen Facetten des Goth Metals, lässt dezent Verweise zu Portugiesen zu und ist dann doch ein wenig zu langatmig arrangiert.

Fazit 1: Die Band kennt in drei Jahren keine Sau mehr. Bis dahin biete ich der Band eine Bannerwerbung für 200 Euro auf unserer Seite... ey, ist doch nur ein Taschengeld im Vergleich zur Zillo Werbung.

Fazit 2: Wenn man die leicht untalentierten Industrial Rock Phasen zu Beginn überstanden hat, entwickelt sich ein sehr abwechslungsreiches Werk, welches zwischen brachialer Härte und Aggro-Gesang eine romantische, gar leicht poppige Seite in eindringlichen Hooklines offenbart. www.deadstar.com (andreas)


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